Behelfsbrücke über den Küstenkanal soll besser nutzbar werden

25.06.2020

Behelfsbrücke über den Küstenkanal soll besser nutzbar werden

Oldenburg. Die Behelfsbrücke über den Küstenkanal ist seit einigen Wochen in Betrieb – Zeit für eine erste Bilanz. Die auf den Rampen der Behelfsbrücke installierten Umlaufsperren führen nach den Beobachtungen der letzten Wochen zu Pulkbildungen, was die Benutzbarkeit der Rampen unnötig erschwert. Auch die Einhaltung des Infektionsschutzes wird durch Pulkbildungen erschwert. Daher werden diese Umlaufsperren von der Stadt, in Absprache mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee, weiter auseinander gezogen, was den Begegnungsverkehr erleichtert.

Auch das Thema Radverkehr hat die Stadt noch einmal geprüft. Die Behelfsbrücke ist als Gehweg ausgewiesen, Radfahrende müssen somit über die Brücke schieben. Dies sorgt zwar verständlicherweise bei den Radfahrerinnen und Radfahrern für Unmut, doch die Rechtslage ist eindeutig.

Die Rampen der Behelfsbrücke sind nur drei Meter breit. Damit werden die geforderten Mindestbreiten auf den Rampen für einen gemeinsamen Geh- und Radweg nicht erreicht. Zudem ist nach den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) ein Gefälle von mehr als drei Prozent ein Ausschlusskriterium für die gemeinsame Nutzung eines Geh- und Radweges. Die Rampen haben ein Gefälle von sechs Prozent, so dass auch aufgrund dieses Kriteriums ein gemeinsamer Geh- und Radweg nicht zulässig wäre. Breitere Rampen sind aufgrund der vorhandenen Bäume und der sonstigen beengten Örtlichkeiten nicht machbar.

Bei der Freigabe von Gehwegen für Radfahrende ist nach den Verwaltungsvorschriften zur StVO zu prüfen, ob die Belange des Fußverkehrs dies zulassen und der Gehweg den Verkehrsbedürfnissen des Radverkehrs genügt. Bei einem erheblichen Radverkehr, wie er auf der Behelfsbrücke vorhanden ist, wären die zu Fuß Gehenden auf den Rampen nicht sicher. Zusammen mit der nicht ausreichenden Breite von 1,50 Meter in jede Richtung sind die Voraussetzungen damit nicht erfüllt. Gehwege müssen ihre primäre Schutzfunktion für zu Fuß Gehende behalten.

Die Stadt appelliert deshalb an die Radfahrenden, Rücksicht zu nehmen und das Radfahrverbot zu akzeptieren.