Anschauungsunterricht für die Bundesbildungsministerin

07.02.2019

Anschauungsunterricht für die Bundesbildungsministerin

Oldenburg. Schulen sollen fit gemacht werden für den digitalen Unterricht. Wie das aussehen kann, erlebte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Donnerstag beim Besuch der BBS Wechloy. „Schon heute setzt die BBS Wechloy neue Informationstechnologien integrativ im Unterricht ein und ist eng mit der Wirtschaft und der Uni vernetzt“, hob Oberbürgermeister Jürgen Krogmann in seiner Begrüßung hervor.
Bei einem von Schulleiter Oliver Pundt angeführten Rundgang ließ sich die Ministerin in einer Klasse mit Automobilkaufleuten demonstrieren, wie eine moderne IT-Ausstattung in der Praxis genutzt wird. Im Medienzentrum der BBS gab die Fachschule Betriebswirtschaft Einblicke in digitale Lernprozesse, die auf Basis einer Kooperation mit der Uni Oldenburg entwickelt wurden. Abschließend informierte sich die Ministerin über das „ausbildungsintegrierte Studium für Steuerfachangestellte“.
Mit nach Berlin nahm die Bildungsministerin das von der Stadt Oldenburg aufgestellte IT-Entwicklungskonzept für Schulen, das ihr Oberbürgermeister Jürgen Krogmann überreichte. Die Aufwendungen zur Umsetzung dieses Medienentwicklungsplans an allen Schulen belaufen sich auf etwa 23 Millionen Euro. „Das wird uns nur mit Unterstützung des Bundes und des Landes gelingen“, sagte Krogmann. Möglichkeiten dafür bietet der so genannte Digitalpakt. In dem Pakt soll geregelt werden, wie der Bund den Ländern in den kommenden fünf Jahren fünf Milliarden Euro für einen Ausbau von digitalem Unterricht zahlen kann. Derzeit hängt das Vorhaben wegen der notwendigen Grundgesetzänderung aber im Vermittlungsausschuss zwischen Bundesrat und Bundestag fest. Krogmann forderte dazu auf, sich zügig zu einigen: „Wir brauchen diese Mittel schnell.“
Die Bundesbildungsministerin lobte, dass sich Oldenburg mit dem IT-Konzept bereits auf den richtigen Weg gemacht habe. Mit Blick auf die Hängepartie um den Digitalpakt sagte sie: „Es hakt noch ein bisschen. Aber alle spüren den Druck. Daher bin ich guten Mutes, dass es im ersten Halbjahr eine Einigung geben wird, hoffentlich bis Ostern.“
Die berufliche Bildung bezeichnete Karliczek als ihre „große Leidenschaft“. Im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der BBS Wechloy sagte sie, sie wolle mehr Menschen für die berufliche Bildung begeistern. Es müsse deutlich werden, dass berufliche und akademische Bildung gleichwertige Karrierewege seien.
Vermittelt hatte den Besuch von Anja Karliczek der CDU-Bundestagsabgeordnete Stephan Albani.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (von rechts) mit Schulleiter Oliver Pundt, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Schuldezernentin Dagmar Sachse und Schulamtsleiter Matthias Welp beim Besuch in der BBS Wechloy. Foto: Torsten von Reeken
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (von rechts) mit Schulleiter Oliver Pundt, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Schuldezernentin Dagmar Sachse und Schulamtsleiter Matthias Welp beim Besuch in der BBS Wechloy. Foto: Torsten von Reeken