Oldenburg. Die Oberschule Alexanderstraße, die Helene-Lange-Schule sowie die Jugendfreizeitstätten „Offene Tür Bloherfelde“ und „Die Villa Wieselweg“ sind Preisträger im Projektwettbewerb „IM conTAKT MIT DEMENZ“. Der Arbeitskreis Demenz im Bündnis Pflege – Örtliche Pflegekonferenz in der Stadt Oldenburg – hatte diesen Wettbewerb im September vorigen Jahres initiiert. Ziel war es, den jugendlichen Teilnehmenden Mut zu machen, sich offen den Themen des Alterns zu nähern. Die Projektideen wurden am Mittwoch in einer Abschlussveranstaltung im Kulturzentrum PFL vorgestellt und anschließend von einer Jury prämiert. „Die Kreativität und die Hingabe der einzelnen Arbeiten haben mich beeindruckt“, sagte Dagmar Sachse, Sozialdezernentin der Stadt Oldenburg. „Über die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema, dem Kontakt und der Begegnung mit betroffenen Menschen und Fachleuten haben die projektteilnehmenden Jugendlichen sich ihre ganz eigenen Gedanken gemacht. Ich bin mir sicher, dass Vorurteile, Berührungsängste und zum Teil auch Unsicherheiten gegenüber den erkrankten Menschen abgebaut werden konnten“, lobte die Dezernentin.
Den 1. Platz im Wettbewerb erkannte die Jury dem Profil-Kurs Gesundheit und Soziales des 9. Jahrgangs der Oberschule Alexanderstraße zu, der sich unter Mitwirkung des Wahlpflichtkurses Kunst (ebenfalls Jahrgang 9) beteiligt hat. Der Beitrag aus der Oberschule besteht aus vier Bausteinen. Die Schülerinnen und Schüler haben Informationen zum Thema Leben im Alter und mit dementieller Erkrankung gesammelt und sich mit den Anforderungen an das professionelle Pflegepersonal beschäftigt. Die Erkenntnisse haben sie in einem szenischen Spiel verarbeitet. Parallel dazu haben die Teilnehmenden des Kunstkurses ihre Sicht auf das Thema Demenz mit Farbe auf die Leinwand gebracht. Eine Gruppe von zehn Freiwilligen besuchte zudem mehrmals die Seniorentagesstätte der Caritas an der Alexanderstraße. Ergebnis der Begegnungen ist eine kleine Bühnenpräsentation. Die Schülerinnen und Schüler dürfen sich nun als Preis auf eine Reise nach Hamburg inklusive eines Besuchs der Erlebnisausstellung „Dialog im Dunkeln“ freuen.
Ebenfalls auf kreative Weise und mit großem Elan hat sich der Wahlpflichtkurs Kunst des Jahrgangs 10 an der Helene-Lange-Schule mit verschiedenen Aspekten der Erkrankung Demenz auseinandergesetzt. So sind unter anderem Installationen entstanden, zum Beispiel ein Aktenkoffer mit Sachen, die dort nicht hineingehören, oder ein Traumfänger als Symbol für Träume und verblassende Erinnerungen eines Dementen. Die Jury belohnte die eingereichten Arbeiten mit Platz zwei und Eintrittskarten für einen Besuch im Bremer „Universum“.
Platz drei ging an den Beitrag, den die Freizeitstätten „Offene Tür Bloherfelde“ und „Die Villa Wieselweg“ als Kooperationspartner eingereicht haben. Die Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren haben dabei mit dem DRK-Pflegezentrum Erlenhof zusammengearbeitet. Die Teilnehmenden befassten sich zunächst theoretisch mit dem Thema Demenz. Nach einem Kinonachmittag mit dem Film „Honig im Kopf“ ging es musikalisch weiter: Die Jugendlichen interpretierten „An der Nordseeküste“, das Lieblingslied der Bewohnerinnen und Bewohner im Erlenhof, neu und nahmen es im Tonstudio der „Offenen Tür“ auf, um es anschließend im Erlenhof zu präsentieren. Diese schöne Idee honorierte die Jury mit Eintrittskarten für „Minigolf im Dunkeln“ in Oldenburg.