Oldenburg. Wechsel bei der Bundeswehr: Heute hat Generalmajor Jürgen-Joachim von Sandrart das Kommando der 1. Panzerdivision an Brigadegeneral Heico Hübner übergeben. Bei einem feierlichen Festakt im Oldenburger Schloss würdigte Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler die Verdienste und den Einsatz des scheidenden Kommandeurs und gratulierte dem Nachfolger zu seinem Dienstantritt.
Mehr als drei Jahre lang führte von Sandrart die 1. Panzerdivision unter „besonderen Umständen“, wie Eilers-Dörfler in ihrer Rede betonte. Schließlich fand in Zeiten der Corona-Pandemie der Einsatz der Soldatinnen und Soldaten größtenteils zuhause statt – und nicht wie sonst üblich auf internationaler Ebene. Doch diese Arbeit im eigenen Land sei mindestens genauso wichtig und dringlich gewesen und habe gezeigt, welche Verantwortung die Bundeswehr in Krisensituationen zu übernehmen bereit ist: „Nachdrücklich und vehement hat sich die Bundeswehr in den Dienst unserer Bürgerinnen und Bürger gestellt. Und das wird Ihnen so schnell keiner vergessen“, betonte Eilers-Dörfler.
Unter anderem konnte das Gesundheitsamt der Stadt Oldenburg seit November 2020 in der Corona-Krise über mehrere Monate bei der Kontaktnachverfolgung auf die Bundeswehr setzen: Zehn Mitarbeitende aus dem Stab der 1. Panzerdivision in Oldenburg griffen selbst zum Hörer, um die Infektionsketten nachzuvollziehen. In Senioren- und Pflegeheimen haben sich Soldatinnen und Soldaten um die Bewohnerinnen und Bewohner gekümmert, der Einsamkeit entgegengewirkt und die strapazierten Pflegekräfte enorm entlastet.
Der Weg des scheidenden Kommandeurs Jürgen-Joachim von Sandrart führt ihn nun nach Stettin ins Multinationale Corps Nordost, eines der Schlüsselelemente in der Verteidigungshaltung an der Ostseite der NATO in Europa. Sein Nachfolger Heico Hübner kommt aus Berlin, ist in Oldenburg aber kein Unbekannter: Er war bereits Kommandeur der Panzerbrigade 21. Ihm wünschte Eilers-Dörfler „interessante und herausfordernde Aufgaben in einer starken Einheit“ und eine „aktive Fortführung unserer Patenschaft“.
Für Germaid Eilers-Dörfler war dieser Festakt auch ein emotionaler, persönlicher Abschied: Es war ihr letzter Auftritt als Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg. In ihren insgesamt 15 Jahren als Bürgermeisterin hat die 68-Jährige an unzähligen Veranstaltungen teilgenommen, alleine in ihrer aktuellen Amtszeit seit November 2016 kommt sie auf stolze 230 Termine. Dabei war sie besonders der Bundeswehr stark verbunden. So hat sie 2009 sogar einen Tandem-Sprung mit einem Hauptfeldwebel des 2. Luftlandeunterstützungsbataillons 272 gewagt. Ihren 60. Geburtstag verbrachte Eilers-Dörfler bei einem Truppenbesuch der Oldenburger Soldatinnen und Soldaten in Kundus in Afghanistan – und hatte Oldenburger Grünkohl im Gepäck. Und ihren Geburtstag können die Mitglieder des Freundeskreises Korvette Oldenburg 263 nicht vergessen: Denn Germaid Eilers-Dörfler hat am 26. März Geburtstag – F 263 ist die Kennung der Korvette Oldenburg.