Oldenburg. Wertvoller Beitrag zum Klimaschutz: Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Oldenburg (AWB) hat im Jahr 2019 rund 18.300 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart. Das bedeutet, dass bei der Verwertung von Abfällen deutlich mehr Treibhausgasemissionen vermieden als produziert werden. Diese positive Klimabilanz geht aus einer Untersuchung hervor, die die Hamburger Ingenieurgesellschaft für Abfalltechnik und Umweltschutz (ATUS) vorgenommen hat. „Das Ergebnis zeigt, dass der AWB auf einem sehr guten Weg ist. Die Abfallwirtschaft hat großes Klimaschutzpotenzial. Das gilt es, weiter auszuschöpfen“, sagt Umweltdezernent Dr. Sven Uhrhan.
„Der Abfallwirtschaftsbetrieb beeinflusst durch seine Tätigkeiten unmittelbar das Klima“, weiß AWB-Leiter Volker Schneider-Kühn. „Grund genug für uns, diese Auswirkungen genau analysieren zu lassen. Deshalb haben wir nach 2017 erneut eine Klimastudie mit aktuellen Daten erarbeiten lassen.“
In der Studie wurden klimabelastende Tätigkeiten des AWB klimaentlastenden Aktivitäten gegenübergestellt und miteinander verrechnet. Klimabelastende Faktoren sind alle Prozesse mit Energieverbrauch und direkten Emissionen, zum Beispiel alle Pkw- und Lkw-Fahrten, der Betrieb der abfallwirtschaftlichen Anlagen oder der Strom- und Erdgasverbrauch. Klimaentlastend sind dagegen alle Prozesse mit den eingesammelten Abfällen, die Energie erzeugen oder Rohstoffe ersetzen. Darunter fallen die energetische Verwertung heizwertreicher Abfälle oder von Altholz, die Kompostanwendung als Ersatz für Dünger oder Torf oder auch das Stoff-Recycling beispielsweise von Metallen, Kunststoffen oder Elektrogeräten. Aufgrund der unterschiedlichen Klimaschädlichkeit der verschiedenen Treibhausgase – so ist Methan 28-mal so klimaschädlich wie Kohlendioxid – wird als Umrechnungsfaktor mit sogenannten „Kohlendioxid-Äquivalenten“ (CO2e) gerechnet.
Insgesamt hat der AWB mit allen seinen Tätigkeiten im vergangenen Jahr 1.539 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente produziert und ausgestoßen. „Aber sehr erfreulich ist die Tatsache, dass wir durch stoffliche und thermische Verwertungen diverser Abfälle 19.832 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart haben. In der Summe ergibt sich somit eine sogenannte Klimagutschrift von 18.293 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente“, bilanziert Schneider-Kühn. Nicht berücksichtigt sind bei dieser Berechnung die klimatischen Auswirkungen der von der ARGE Duales System Oldenburg eingesammelten und einer Verwertung zugeführten Leichtverpackungen (gelber Sack) und Papierabfälle sowie die von der Gesellschaft für Abfall und Recycling (GAR) betriebene Altglas-Sammlung.
Der AWB hat infolge der Verwertung vieler Abfälle dazu beigetragen, die Bildung klimaschädlicher Gase zu reduzieren und somit das Klima zu schützen. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis, welches wir auch dank der guten Abfalltrennung der Oldenburger Bürgerinnen und Bürger erreicht haben“, betont Schneider-Kühn.
Trotz dieser positiven Bilanz enthält das ATUS-Gutachten auch Empfehlungen, wie mit zusätzlichen Maßnahmen die Treibhausgasemissionen noch weiter reduziert werden können. Dazu zählen beispielsweise die Erprobung und Beschaffung von Fahrzeugen mit Antriebstechnologien auf Basis regenerativer Treibstoffe. Hierzu hat der AWB bereits erste Schritte eingeleitet. Vorgeschlagen werden unter anderem auch die Intensivierung der Wertstofferfassung sowie die Eigenerzeugung regenerativer Energien (zum Beispiel über Photovoltaikanlagen). Diese Vorschläge wird der AWB nun prüfen.