Feridun Zaimoglu: „Sohn ohne Vater“

Lesung & Gespräch

Zu Gast bei NDR Kultur

Es ist früh am Morgen, als die Mutter anruft, um ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist. Der Erzähler ist allein in seinem Schmerz. Wer kann ihm helfen, wer ihn trösten? Nach und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. Er muss zu seiner Mutter, muss sie stützen – und am Grab des Vaters stehen, um sich von ihm verabschieden zu können. Der Erzähler, ein Schriftsteller aus Kiel, leidet unter Flugangst. Er bittet zwei Freunde, ihn mit dem Wohnmobil mitzunehmen. Gemeinsam planen sie die Reise: über Linz, Szeged und Edirne bis nach Edremit und zurück. Über fünftausend Kilometer. Es ist der Beginn eines abenteuerlichen, fiebrigen Roadtrips quer durch Europa, der geprägt ist von den flirrenden Erinnerungen an den Vater und seine vielen Leben: an den Ehemann, an den Akkordarbeiter, an den Geschichtenerzähler oder den Siebzigjährigen, dessen gefärbte Koteletten eine ganze Feriensiedlung in Aufruhr versetzen konnten.
Feridun Zaimoglu liest aus seinem neuen Roman und spricht mit der Reporterin, Autorin und Moderatorin Andrea Schwyzer darüber, wie wir jene erinnern, die uns am nächsten stehen und uns doch manchmal seltsam fremd erscheinen.

Feridun Zaimoglu, 1964 geboren, studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet.

Das Literaturhaus führt die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit NDR Kultur durch. Der Sender zeichnet sie auf und strahlt sie am Sonntag, 23. März 2025, um 20 Uhr aus.

Zuletzt geändert am 18. Februar 2025