Die Jury

Entscheidung über die Vergabe des Preises 2018

Über die Jury
Am Mittwoch, 25. Oktober 2017 tagte die unabhängige Jury zur Vergabe des Carl-von-Ossietzky-Preises der Stadt Oldenburg 2018. Jury-Mitglieder sind die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Sabine Doering (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), der Journalist und Autor Dr. Gunter Hofmann (DIE ZEIT, Berlin), Friedrich-Wilhelm Kramer (ehemals Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, freier Journalist und Lehrbeauftragter für Medien und Politik in Riga und Hamburg), Dr. Dieter Rucht (emeritierter Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat Attac) sowie der Historiker Prof. Dr. Martin Sabrow (Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin). Die Jurysitzung fand im Beisein von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann statt. „Auf der Liste unserer Nominierungen standen auch dieses Mal wieder viele überaus preiswürdige Kandidatinnen und Kandidaten. Nach einer intensiven, spannenden Diskussion sind wir einvernehmlich zu einem sehr guten Beschluss gekommen, wer die Auszeichnung erhalten wird“, so die Jury-Sprecherin Prof. Dr. Sabine Doering. Damit kann der Preis zum 18. Mal vergeben werden.

 

Prof. Dr. Sabine Doering

Die Literaturwissenschaftlerin Sabine Doering hat deutsche Philologie und evangelische Theologie in Göttingen und Genf studiert. Danach war sie zunächst an der Universität Göttingen und anschließend langjährig an der Universität Regensburg tätig, promovierte und habilitierte sich. Seit 2001 ist sie Professorin für deutsche Literatur der Neuzeit unter Einschluss der Literaturtheorie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Von April 2007 bis Dezember 2008 war sie Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der hiesigen Universität. Darüber hinaus war sie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa und Vorstandsmitglied des Zentrums für Klassikforschung der Klassikstiftung Weimar. Seit 2010 ist sie des Weiteren Präsidentin der Hölderlin-Gesellschaft. Wissenschaftliche Vorträge, Gastaufenthalte und Professuren führen sie regelmäßig ins Ausland, so unter anderem an die University of Sydney, Australien und an die University of Notre Dame, USA, wo sie 2013 eine Gastprofessur und im akademischen Jahr 2014/15 ein Forschungsstipendium als Fellow am dortigen Institut for Advanced Study innehatte. Doerings Forschungsschwerpunkte bilden die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts sowie die Gegenwartsliteratur. Monografien, Herausgeberschaften, Aufsätze und wissenschaftliche Beiträge gehören zu ihren vielfältigen Veröffentlichungen. Seit 1997 schreibt sie regelmäßig als freie Literaturkritikerin für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und seit 2013 auch für die Zeitschrift „Literaturen“.

(Stand Oktober 2019)

Dr. Gunter Hofmann

Der Journalist und Autor Gunter Hofmann war nach seinem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie und anschließender Promotion zunächst mehrere Jahre als Korrespondent für die „Stuttgarter Zeitung“ tätig. Seit 1977 arbeitet er für Wochenzeitung „Die Zeit“, zunächst als Korrespondent in Bonn, danach bis 2008 als Chefkorrespondent im Hauptstadtbüro Berlin. Er ist weiterhin Autor des Blattes in Berlin.

Hofmann hat sich vor allen Dingen als Beobachter und kritischer Analytiker der bundesrepublikanischen Gegenwart einen Namen gemacht. Für sein Buch „Abschiede, Anfänge – Die Bundesrepublik, eine Anatomie“ erhielt er 2002 den Preis der Friedrich-Ebert-Stiftung für das beste politische Buch des Jahres. Hofmann hat sich intensiv mit herausragenden Persönlichkeiten der Bundesrepublik und Europas befasst, sie interviewt und porträtiert. Er wirkte an Filmproduktionen über Hans-Dietrich Genscher und Helmut Schmidt mit und veröffentlichte unter anderem im Jahr 2010 eine Biografie über Richard von Weizsäcker in C.H.Beck Verlag. Im gleichen Verlag erschien zwei Jahre später sein Buch „Willy Brandt und Helmut Schmidt – Geschichte einer schwierigen Freundschaft“. 2015 folgte seine Biografie über Helmut Schmidt mit dem Titel „Soldat, Kanzler, Ikone“. 2019 publizierte er die Lebensgeschichte „Marion Dönhoff. Die Gräfin, ihre Freunde und das andere Deutschland“.

Im Jahr 2010 war Hofmann Laudator für den Carl-von-Ossietzky-Preisträger Professor Dr. Włodzimierz Borodziej (Warschau).

(Stand Mai 2019)

Friedrich-Wilhelm Kramer

Friedrich-Wilhelm Kramer hat Politische Wissenschaft und Kommunikationswissenschaft an den Universitäten in Braunschweig, Hamburg und Berlin studiert. Zunächst arbeitete er als freier Journalist für verschiedene Zeitungen und Sender. 1973 wurde er Redakteur und Reporter beim NDR in Hannover, dann in Hamburg. Ende der 1970er Jahre war er als Stellvertretender Senatssprecher und Stellvertretender Leiter der Staatlichen Pressestelle der Freien und Hansestadt Hamburg tätig.

1980 kehrte er als Erster Redakteur und Moderator zum NDR zurück. Nach seiner Zeit als ARD-Hörfunkkorrespondent von 1985 bis 1988 in Warschau wurde er Stellvertretender Chefredakteur und 1990 Chefredakteur des NDR Hörfunks. Von 1993 bis 2012 war Kramer Direktor des NDR-Landesfunkhauses Schleswig-Holstein. Jetzt ist er als Senior Advisor bei der WMP EuroCom AG, als Berater und freier Journalist tätig. Darüber hinaus hat er Lehraufträge für Medien und Politik an der Kulturakademie in Riga und am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

Er ist unter anderem Mitglied in der Nordmetall-Stiftung, in der Stiftung Zukunft Berlin und im Kuratorium des Bundesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaften.

(Stand Mai 2019)

Prof. Dr. Dieter Rucht

Der Soziologe Dieter Rucht hat Sozialkunde, Sport und Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. 1980 folgte seine Promotion in Politikwissenschaften, aus der die Publikationen „Von Wyhl nach Gorleben“ (1980) und „Planung und Partizipation“ (1982) hervorgingen. Nach seiner mehrjährigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am Geschwister-Scholl-Institut für politische Wissenschaft an der Universität München folgten Forschungs- und Lehrverpflichtungen an den Universitäten in München, Berlin, an der Harvard University in Cambridge, in Paris an der Hochschule EHESS sowie an der University of Michigan in Ann Arbor.

Von 1988 bis 1997 arbeitete Rucht im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung WZB, habilitierte sich im Fach Politikwissenschaften an der Freien Universität und übernahm die dortige Lehrstuhlvertretung Soziologie am John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien. Von 1998 bis 2000 folgte eine Professur für Soziologie an der University of Kent at Canterbury. Nach seiner Ernennung zum Honorarprofessor an der FU Berlin wurde er Leiter der Forschungsgruppe „Politische Öffentlichkeit und Mobilisierung“ und später Ko-Leiter der Forschungsgruppe „Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa“ am Wissenschaftszentrum WZB. Im Juli 2011 wurde er emeritiert.

Ruchts Forschungsschwerpunkte sind politische Soziologie, sozialer Wandel, politische Partizipation, soziale Bewegungen, Protestbewegungen, Umweltkonflikte, europäische Integration und transnationale politische Mobilisierung. Darüber hinaus ist er Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Publikationen. Dieter Rucht ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac und Vorstandsvorsitzender des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung.

(Stand 2015)

Prof. Dr. Martin Sabrow

Der Historiker Martin Sabrow hat an den Universitäten Kiel, Marburg und Bremen Geschichte, Germanistik, Politologie und Philosophie studiert. 1993 wurde er über politische Attentate in der frühen Weimarer Republik an der Universität Freiburg promoviert. Im Jahr 2000 folgte seine Habilitation zur DDR-Geschichtswissenschaft 1949–1969. Seit 1994 lehrt Sabrow an verschiedenen Universitäten, so an der Freien Universität Berlin, der University of London, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Braunschweig. Im Jahr 2004 wurde er als Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an die Universität Potsdam sowie zum Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam berufen. 2009 folgte er einem Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin. Im Frühjahr 2013 war Sabrow Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies und jeweils im Frühjahr 2015 und 2016 Fellow am Imre Kertész Kolleg in Jena.

Sabrow ist Herausgeber verschiedener Schriftenreihen sowie Autor zahlreicher Fachartikel und Monographien unter anderem zur Weimarer Republik, zur DDR-Geschichte und zur Geschichte der Geschichtskultur. 2016 erschien seine mit dem Golo-Mann-Preis für Geschichtsschreibung ausgezeichnete Biografie „Erich Honecker. Das Leben davor. 1912–1945“ und zuletzt eine Geschichte des Historikerverbandes und der Historikertage 1893–2000 (zusammen mit Matthias Berg, Olaf Blaschke, Jens Thiel und Krijn Thijs) sowie eine Studie zu Karl Liebknecht und den Mythos der Novemberrevolution (mit Dominik Juhnke und Judith Prokasky). Darüber hinaus ist Sabrow Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds „Historische Authentizität“ sowie Mitglied verschiedener Fachbeiräte, -kommissionen und Gremien. Dazu zählen der Fachbeirat des Deutschen Historischen Museums, des Hauses der Geschichte in Bonn, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, das BKM-Expertengremium für die Gedenkstättenförderung des Bundes und die Bundesjury des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten bei der Körber-Stiftung.

(Stand 2019)

Zuletzt geändert am 8. September 2022