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Oldenburg erinnert an historische Momente
Kino-Sondervorführung und Info-Stand in der Innenstadt zum Jahrestag des Mauerfalls
„Friedliche Revolution“
Die Montagsdemos in Leipzig, die Flüchtlinge, die in den Botschaften von Prag, Budapest und Ostberlin auf ihre Ausreise hofften, die Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989: Historische Momente, an die die Stadt Oldenburg aus Anlass des 35. Jahrestages des Mauerfalls in Kooperation mit dem Präventionsrat am Samstag, 9. November 2024, erinnert. Geplant sind ein Informationsstand in der Innenstadt sowie am Vorabend des Jahrestages am Freitag, 8. November 2024, eine Sondervorführung des Dokumentarfilms „Die Unbeugsamen 2“ im Kino Casablanca.
Film setzt ostdeutschen Frauen ein Denkmal
Die Berliner Mauer war über 28 Jahre lang das Symbol der deutschen Teilung und des Kalten Krieges. Der Mauerfall 1989 war der Höhepunkt der „Friedlichen Revolution“ in der DDR und läutete die deutsch-deutsche Wiedervereinigung ein. Mit seinem Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ zeichnet Regisseur Torsten Körner ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne – und er öffnet eine Tür für ein besseres Verständnis zwischen Ost und West. Der Film wird am Freitag, 8. November, im Casablanca (Johannisstraße 17) gezeigt. Beginn ist um 17 Uhr.
Kartenreservierung möglich
Nach dem Film gibt Prof. Dr. Gunilla Budde, Professorin für Deutsche und Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Carl von Ossietzky Universität, Erläuterungen und beantwortet Fragen aus dem Publikum. Der Eintritt ist frei. Wer sich vorab einen Platz im Kinosaal reservieren möchte, meldet sich beim Präventionsrat Oldenburg (PRO). Die reservierten Karten müssen am Tag der Vorführung (also nur am 8. November) bis spätestens eine halbe Stunde vor Beginn des Films im Casablanca abgeholt werden. Reservierungen sind möglich per Online-Anmeldung über die Webseite des PRO », per E-Mail an praeventionsrat[at]stadt-oldenburg.de oder telefonisch unter der Nummer 0441 235-2843.
Info-Stand: Blick ins Filmarchiv, Erinnerungen von Zeitzeugen
Am Samstag, 9. November 2024, gibt es in der Zeit von 11 bis 15 Uhr in Höhe des Ladenlokals Achternstraße 1-2 einen Informationsstand in der Innenstadt, an dem der Präventionsrat das Programm „Partnerschaften für Demokratie Oldenburg“ vorstellt. Parallel dazu werden zahlreiche Archivaufnahmen, die die Entwicklungen rund um die „Friedliche Revolution“ widerspiegeln, auf mehreren Bildschirmen gezeigt. Außerdem kommen in Filmsequenzen Oldenburger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die die Ereignisse persönlich miterlebt haben, zu Wort. Weitere Oldenburgerinnen und Oldenburger schildern in Interviews ihren heutigen Blick auf das damalige Geschehen. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Sozialdezernentin Dagmar Sachse, die Projektmanagerin für Partnerschaften für Demokratie, Lena Wiggers, sowie Professorin Dr. Gunilla Budde stehen zeitweise am Stand gerne für Gespräche zur Verfügung.
Als Genscher TV-Auftritt in Oldenburg sausen ließ
Möglicherweise kommt dabei auch diese Anekdote zur Sprache: Als Hans-Dietrich Genscher, damals Bundesaußenminister, am 30. September 1989 auf dem Balkon der Prager Botschaft den berühmten Satz „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…“ ruft, ehe der Rest im Jubel von 4.000 DDR-Flüchtlingen untergeht, hätte er eigentlich in Oldenburg zu Gast bei „Wetten, dass“ sein sollen. Doch den TV-Auftritt in den Weser-Ems-Hallen sagte er ab, um kurzfristig nach Prag zu fliegen.
Übergangslager in Blankenburg
Oldenburg war auch in anderer Hinsicht unmittelbar von der „Wende“ betroffen: Als die Berliner Mauer in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 geöffnet wurde und sich ein Zustrom von Menschen aus der DDR in den Westen abzeichnete, stand schnell fest, das Kloster Blankenburg als Übergangslager einzurichten. Quasi aus dem Stegreif wurde die Einrichtung mit einer Kapazität von 1.000 Betten aufgebaut, die von Übersiedelnden aus der DDR belegt wurden.
Zuletzt geändert am 1. November 2024