Oldenburg. Unter dem Titel „Crossover“ findet im Stadtmuseum Oldenburg vom 9. September bis zum 28. Oktober ein spannungsreicher Dialog mit Werken von Marina Schulze und Helmut Lindemann statt. Präsentiert werden Malerei und kinetische Skulpturen, in denen die Künstlerin und der Künstler raffiniert mit Illusionen von Wirklichkeit spielen. Die Ausstellung wird am Sonntag, 9. September, um 11.15 Uhr in Anwesenheit von Marina Schulze und Helmut Lindemann eröffnet. Bei der Eröffnungsfeier wird Norman Neumann mit einer Klangperformance auftreten.
Mit der Ausstellungsreihe „Crossover“ hat das Stadtmuseum ein Format konzipiert, um renommierten regionalen Künstlerinnen und Künstlern ein Forum zu geben. Jährlich im Herbst treffen nun zwei Künstler aufeinander, die sich miteinander vernetzen und ihre Werke erstmals dialogisch präsentieren. „Ein übergreifendes Leitthema zeigt spannende Berührungspunkte, Gemeinsamkeiten und Divergenzen zwischen den Künstlern auf und wird in unterschiedlichen Kunstformen zum Ausdruck gebracht. Im aktuellen Crossover mit Werken von Marina Schulze und Helmut Lindemann können sich die Besucherinnen und Besucher auf überraschende Seh- und Hörerlebnisse freuen“, erläutert Dr. Sabine Isensee, die Kuratorin der Ausstellung.
Marina Schulze malt mit fotorealistischer Genauigkeit und verknüpft dabei verschiedene Wirklichkeitsebenen. Mit ihrer Malerei zoomt sie in mikroskopische Oberflächen von Menschen, Pflanzen, Elementen und Stoffen und gewährt dabei Ein- und Anblicke aus ungewöhnlichen Perspektiven. Durch die Modulation von Licht und Schatten wirken die extrem vergrößerten Motive verblüffend plastisch. Realität und Fiktion begegnen sich auf raffinierte Weise, erzeugen irritierende Bildwelten und erwachsen manchmal zur Augentäuschung.
Auch Helmut Lindemann malt Dinge des alltäglichen Lebens, die er aus dem ursprünglichen Kontext löst, sie durch ungewöhnliche Gegenüberstellung surrealistisch auflädt und zu neuen Bildideen verdichtet. Seine Aufmerksamkeit richtet sich auf Materialoberflächen wie metallische Reflexe, Spiegelungen von Glas, changierende Insektenkörper sowie Maserungen und Strukturen, die er nuancenreich und überaus präzise wiedergibt. Zudem baut Helmut Lindemann kinetische Skulpturen aus Holz, Messing und elektronischen Bauteilen, die interaktiv sind und erfindungsreich optische und akustische Effekte auslösen.
Über Marina Schulze
Marina Schulze wurde 1973 in Delmenhorst geboren und absolvierte von 1991 bis 1994 zunächst eine Ausbildung als Schauwerbegestalterin im Oldenburger Modehaus Bruns. Es folgte ein Studium an der Hochschule für Künste Bremen bei den international renommierten Professorinnen Karin Kneffel und Katharina Grosse, das sie im Jahr 2005 als Meisterschülerin von Karin Kneffel abschloss. Arbeitsaufenthalte führten sie nach Reykjavik und nach New York. Im Wintersemester 2017/18 hatte die freie Künstlerin eine Vertretungsprofessur an der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg, inne. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien und beteiligt sich seit 1999 an nationalen und internationalen Ausstellungen. Sie war unter anderem mit ihren Werken in München, Hamburg, Berlin sowie europaweit und in den USA vertreten.
Über Helmut Lindemann
Helmut Lindemann wurde 1951 in Bremen geboren, absolvierte ein Studium in Freiburg und Berlin und hat von 1978 bis 1982 bei der Oldenburger Künstlerin Marie Meyer-Glaeseker eine künstlerische Ausbildung erhalten. Seit 1982 ist er als freischaffender Künstler in Oldenburg tätig, hatte Lehraufträge an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und arbeitet als freier Dozent an der Werkschule Oldenburg. Seit 1982 beteiligt er sich an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem in Berlin, Bremen, Gütersloh sowie europaweit.
Kuratorin: Dr. Sabine Isensee
Zur Ausstellung Crossover erscheint ein Katalog, der ab sofort für 15 Euro im Museumsshop erhältlich ist. Es findet ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Ausstellung statt.