Über 100 Frauen arbeiten mit
AG 1: Gemeinschaftsfördernde Wohnform/Fragen rund um den Bau des Beginenhofes
Parallel zur Arbeitsgruppenphase laufen bereits die ersten Gespräche und Planungen mit dem Architekturbüro. Hierfür haben die Frauen im AG-Treffen die wichtigsten Kriterien aus der Gruppe gesammelt, ein Stimmungsbild über ungefähre Wohnungsgrößen und Aufteilungen eingeholt, Ansprüche und Wünsche an die Architektur zusammengestellt. Einige der Ergebnisse sind beispielsweise: multifunktionaler Gemeinschaftsraum, überdachte Laubengänge, Innenhof, größtenteils zwei-Zimmer-Wohnungen, gegebenenfalls im Erdgeschoss flexibel nutzbare Einheiten (als Gewerbeflächen oder alternativ Wohnung). Die gesammelten Ideen und Ergebnisse haben die Vertreterinnen der GSG mit den Architektinnen besprochen und es wird bereits an einem ersten Entwurf gearbeitet.
AG 2: Wie wollen wir als Gemeinschaft leben? Soziale Fragen zum Oldenburger Beginenhof
„Eigenständig wie ein Baum, schwesterlich wie ein Wald“
Im Zusammenhang der Fragestellung in AG 2 wurde diskutiert, inwieweit man sich selbst in die Gemeinschaft einbringt und wo auch eventuelle Grenzen liegen. Verbindend wurde festgehalten, dass alle Lust auf Gemeinschaft haben und sich gern einbringen möchten. Gleichzeitig soll das persönliche Bedürfnis der einzelnen Bewohnerinnen geachtet werden, sich auch einmal zurückziehen zu können. Regelmäßige Treffen der Beginen können genutzt werden, um das Zusammenleben zu organisieren. Dieses soll geprägt sein von gemeinsamen Aktivitäten, Kreativität, lebendigem Austausch untereinander, gegenseitiger Fürsorge, Ehrlichkeit, Respekt und einer guten Streitkultur. Es wurde verdeutlicht, dass die Generationen im Beginenhof gemischt sein sollen.
AG 3: Der Beginenhof als kulturelles Zentrum im Quartier/Kreative und kulturelle Gestaltungsmöglichkeiten
Es besteht großes Interesse an gemeinschaftlichen, ungezwungenen Aktivitäten, wie zum Beispiel Sport, Natur und Gärtnern. Auch kreative und kulturelle Angebote im Beginenhof und unterschiedliche Kreativ-Angebote aus dem Bewohnerinnenkreis sind erwünscht. In diesem Zusammenhang wurde die Öffnung des Beginenhofs in das Quartier angeregt. So können zum Beispiel auch Angebote entstehen, an denen weitere Leute aus der Nachbarschaft partizipieren können. Interkulturelle Begegnungen sollen gefördert werden. Der Beginenhof kann zum kulturellen Zentrum im Quartier werden.
AG 4: Organisationsform/Vereinsgründung Beginenhof Oldenburg/Zusammenarbeit mit der GSG als Partnerin
Die Vereinsgründung wurde als praktikabelste und tatsächlich unkomplizierteste Lösung festgehalten. Zum jetzigen, sehr frühen Projektzeitpunkt ist eine Vereinsgründung noch nicht nötig. Die Organisation der Bewohnerinnen in einem Verein wird aber für die Zukunft angestrebt. Hieraus ergeben sich versicherungstechnische Vorteile als auch die Möglichkeit, als Verein Fördermittel zu beantragen. Einen Einblick in das Leben in Gemeinschaft in Verbindung mit einem Verein konnte Friederike May geben, die Ihre eigenen Erfahrungen im Wohnprojekt Alt + Jung am Rügener Ring mit der Gruppe geteilt hat.
AG 5: Positionierung der Beginen innerhalb des Quartiers/der Nachbarschaft; Gemeinsames/Grenzen et cetera
Die Organisation „nach innen”, also innerhalb des Beginenhofs, soll klar geregelt sein, auf mehreren Schultern liegen und keine hierarchischen Strukturen haben. Zunächst richetet sich der Fokus der Beginen nach innen, auf die eigene Gemeinschaft. Dabei bildet die Abgrenzung nach außen einen privaten Rahmen, innerhalb dessen die Frauen die eigenen Belange und Interessen ihrer Gemeinschaft verfolgen. Die Öffnung nach außen soll in einem klar abgegrenzten Rahmen stattfinden. Sie bietet aber eine Vıelfalt von Impulsen und Angeboten, die das Quartier Helleheide bereichern und zur Nachbarschaftspflege beitragen können. In diesem Zusammenhang sollen zum Beispiel Themen wie eine Tauschbörse, Repair Café, kulturelle Angebote möglich sein.
AG 6: weitere Themen aus dem Teilnehmerinnenkreis
Die Oldenburger Beginen pflegen ihre Gemeinschaft auf vielfältige Weise, im Alltag ebenso wie beim Feiern. Wichtig sind dafür ansprechend und zugleich praktisch eingerichtete Innen- und Außenräume wie ein Gemeinschaftsraum, ein Innenhof und ein Garten.
Freiheit, Toleranz, Respekt und Partizipation prägen das Zusammenwohnen im Beginenhof. Jede Frau bringt ihre eigene Geschichte mit und stellt sich der Aufgabe, Vergangenes loszulassen. Zusammen machen sich die Frauen auf den Weg in das Abenteuer Zusammenleben. Das Gemeinschaftsleben lässt aber jeder Frau auch ihre Rückzugsmöglichkeiten.
Der Gründungsprozess des Oldenburger Beginenhofes soll unterwegs Meilensteine setzen, wie die Gründung eines Vereins, Ausflüge zur Helleheide und zu bestehenden Beginenhöfen. Die Frauen wünschen sich eine professionelle Begleitung/Supervision für ein Jahr. Die Zeitschiene bis zum Einzug in den Beginenhof soll wechselnde Arbeitsgruppen, privat organisierte Gruppen und Vollversammlungen umfassen.
Zuletzt geändert am 14. Dezember 2023