Oldenburg. Mit ihren Fotokolumnen, die zwischen Februar 2022 und Herbst 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen sind, hat die Autorin Katja Petrowskaja absichtslos eine Chronik des Ukraine-Krieges geschrieben. Am Dienstag, 29. April, stellt sie nun ihr Buch „Als wäre es vorbei“ im Programm des Literaturhauses vor – gemeinsam mit den Bildern eben jener Kolumnen. Die Lesung findet ab 19.30 Uhr im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13, Leo-Trepp-Straße 13, statt und wird von der Oldenburger Slavistin Gun-Britt Kohler moderiert. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten können auf der Internetseite des Literaturhauses www.literaturhaus-oldenburg.de in der Rubrik Veranstaltungsprogramm reserviert werden. Das Literaturhaus veranstaltet die Lesung in Kooperation mit dem Institut für Slavistik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Wie verändert Krieg das Sehen?
Petrowskajas Kriegschronik beginnt am Vorabend, mit einer Landschaft in Georgien, entlang der Großen Heerstraße. Tiere. Kriegsgefahr liegt in der Luft. Auf der nächsten Seite der Schrei: Mein Kiew! Die unfassbare Realität des Krieges, das Einbrechen des Ungeheuerlichen ins eigene Leben.
Der Krieg verunsichert den Blick. Wie verändert er die Bilder? Wie verändert er das Sehen? Wie verändert er diejenigen, die ihm standhalten oder die ihm zuschauen? Man sieht Bilder lächelnder Menschen und fragt sich unwillkürlich, ob sie noch leben. Ein Mann steht in einem Loch, mitten auf einer Straße, „als probiere er den möglichen Tod an, als wäre der Tod seine neue Kleidung“.
Über die Autorin
Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu, Stanford und Moskau Literaturwissenschaft und ist als Journalistin für deutsch- und russischsprachige Medien tätig. Ihr literarisches Debüt „Vielleicht Esther“ (2014) wurde in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.