Theater zum Gucken und Mitmachen

Junges Theater Bloherfelde

Es ist Dienstag. Mia und Max haben gerade Schulschluss und sind auf dem Weg nach Hause. Heute gehen sie beide nach der Schule zu Mia, da Max' Mama nicht zu Hause ist. „Mal schauen, was es heute zu essen gibt. Mama sagte irgendwas von Pizza“, sagt Mia, als die beiden gerade die Straße überqueren. „OH PIZZA??? Das ist mein Lieblingsessen“, sagt Max mit ganz großen Augen. Seine Schritte werden gleich ein wenig schneller. Mia stört das nicht, denn auch sie hat sehr großen Hunger.

„Ach Max, hatte ich dir schon erzählt, was wir heute Nachmittag vorhaben?“, keucht Mia, da ihr schon ein bisschen die Puste ausgeht vom schnellen Gehen. „Nö, ich wusste gar nicht, dass wir was bestimmtes vorhaben“. „Hm Mist, dann hab ich wohl ganz vergessen, es dir zu erzählen …“, murmelt Mia. „Macht doch nix. Nun sag schon, was machen wir denn heute?“

Zusehen bei der Generalprobe

„Okay. Also meine Cousine Melanie, die kennst du doch, die hat heute eine Generalprobe für ihre Theateraufführung. Und, naja, da wir bei der Aufführung was vorhaben, haben Mama und ich versprochen, dass wir bei der Probe zuschauen kommen. Da du jetzt mit zu uns kommst, musst du wohl oder übel mit.“ Mia grinst ein wenig schelmisch, da sie weiß, dass Max Theater nicht besonders mag. „Aha“, erwidert Max nicht gerade sonderlich begeistert.

Zu Hause angekommen, essen die beiden mit Mias Mama die lang ersehnte Pizza. Nach dem Essen haben Mia und Max noch ein bisschen Zeit zu spielen, bevor sie los müssen, da die Proben immer dienstags von 17.30 bis 20 Uhr sind. Um halb sechs ruft Mias Mama, dass sie nun aber auch los müssen, damit sie nicht zu spät kommen. Das Junge Theater Bloherfelde ist im Treffpunkt „Offene Tür“ in der Bloherfelder Straße 170.

Als sie dort ankommen, beginnt gerade die Probe. Es sind etwa zehn Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren da. Leise setzen sich die drei und schauen zu. Da kommt die Leiterin Pia schon auf sie zu und sagt: „Ach, ihr müsst die Gäste von Melanie sein. Schön, dass ihr da seid! Wollt ihr die Aufwärmspiele mitmachen?“ Mias Mama lehnt dankend ab und sagt, dass sie doch lieber nur zuschauen möchte. Dafür sind Mia und Max hellauf begeistert.

Piepen, Gackern und Kreischen zum Aufwärmen

Nun geht es los. Als erstes stellt Pia Max und Mia kurz vor und sagt, dass sie jetzt ein Koordinationsspiel machen wollen. Sie erklärt kurz, wie das geht und macht dann die Musik an. Alle stellen sich in einen Kreis mit den Rücken zueinander. Nun soll jeder einfach blind nach irgendeiner Hand fassen, solange bis er zwei gefunden hat. Die zwei Hände hält man dann fest und dreht sich um. Es entsteht ein riesiger Knoten aus Armen. Pia sagt: „So, und jetzt bildet mal wieder einen Kreis, sodass alle wieder richtig stehen.“ „Und wie soll das jetzt gehen?“, fragt Max Mia leise. Aber das hätte er nicht tun brauchen, denn nun entsteht ein großes Verrenken und langsam sieht man schon die ersten Anzeichen eines Kreises. Es wird über Arme gestiegen, sich umgedreht, verdreht und Plätze getauscht bis endlich ein richtiger Kreis entstanden ist. Mia und Max haben eine Menge Spaß dabei.

„So, und was wollen wir jetzt als nächstes spielen?“, fragt Pia. „Das Evolutionsspiel, das Evolutionsspiel, bitte bitte!“ rufen zwei Mädchen, die Mia und Max nicht kennen. „Okay, also spielen wir das Evolutionsspiel. Da Mia und Max die Regeln noch nicht kennen, müsste noch mal einer kurz erklären.“ „Also“, fängt Emma an zu erklären,  „es gibt fünf verschiedene Evolutionsstufen: Amöbe, Fisch, Huhn, Affe, Mensch. Am Anfang sind alle Amöben und machen immer „Piep, piep, piep“, dann können die Amöben untereinander Schnick, Schnack, Schnuck spielen und wenn sie gewinnen, eine Stufe aufsteigen. Dann werden sie zum Fisch. Jetzt müssen sie Schwimmbewegungen machen und einen Fischmund. Die Fische untereinander können wieder Schnick, Schnack, Schnuck spielen und somit zum Huhn werden. Wer ein Huhn ist, muss ganz laut gackern und hüpfen. Und wieder können die Hühner untereinander um einen Aufstieg spielen. Diesmal werden sie dann zum Affen. Wer ein Affe ist, muss wie ein Affe herumspringen und die passenden Geräusche machen. Wer als Affe Schnick, Schnack, Schnuck gewonnen hat, der wird zum Menschen und hat gewonnen. Noch Fragen?“

Da es keine Fragen gibt, fangen sie gleich an. Nun herrscht das reine Artenchaos. Überall hört man ein piepen, gackern, kreischen. Alle haben eine Menge Spaß, auch Mias Mama, die schon beim Zuschauen Tränen lacht. Mia hatte Glück und hat als erste die Stufe Mensch erreicht. Trotzdem geht das Gewusel noch eine halbe Stunde so weiter, bis es nur noch unterschiedliche Evolutionsstufen gibt, die nicht miteinander um einen Aufstieg spielen können.

Nach dem ganzen Spaß fängt nun der Ernst an und Mia und Max setzen sich wieder auf ihre Plätze und schauen zusammen mit Mias Mama den Proben zu. Melanie spielt ihre Rolle echt super. Als sie einmal den Text vergisst, gibt ihr gleich einer ein Stichwort und es kann weitergehen. Als die Probe sich erfolgreich dem Ende nähert und sich alle verabschieden, sind aus Mia und Max zwei begeisterte Zuschauer geworden. Im Auto erzählen sie noch lange von ihren Erlebnissen und schwören sich, wenn sie ein bisschen älter sind, auch Schauspieler zu werden.

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Die Adresse

Junges Theater Bloherfelde
in der Jugendfreizeitstätte
Offene Tür Bloherfelde
Bloherfelder Straße 170
26129 Oldenburg

Zuletzt geändert am 18. Juli 2024