Artothek Oldenburg präsentiert neue Grafiken der Griffelkunst

20.11.2024

Artothek Oldenburg präsentiert neue Grafiken der Griffelkunst

Oldenburg. Die Artothek Oldenburg präsentiert vom 21. November bis 8. Dezember 2024 die Ausstellung mit den neuen Druckgrafiken der Griffelkunst-Vereinigung, zu der alle Kunstinteressierten herzlich eingeladen sind. In Deutschland gehören 4.500 Mitglieder der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V. an, darunter befinden sich auch zahlreiche Grafikbegeisterte aus der Stadt Oldenburg. Jedes Jahr wählt eine hochkarätig besetzte Jury zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus, Druckgrafiken für die Griffelkunst-Vereinigung zu gestalten. Diese erscheinen im Herbst und im Frühjahr und werden an 80 Ausstellungsorten in ganz Deutschland wie der Artothek Oldenburg präsentiert.

„In der Herbstausstellung lässt sich die spannende Vielfalt druckgrafischer Techniken von elf Künstlerinnen und Künstlern erleben, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Das Spektrum reicht von der Flora und Fauna im Klimawandel, über den Stuhl als populäres Statussymbol bis hin zu existenziellen Fragen der Subkultur und postkolonialen Verbindungen der afrikanischen und westlichen Kultur“, sagt Artotheksleiterin Dr. Sabine Isensee.

Die Druckgrafiken
In der Ausstellung sind insgesamt 48 Druckgrafiken zu sehen. Helga Schmidhuber, die mit dem Markus-Lüpertz-Preis der Kunstakademie Düsseldorf ausgezeichnet wurde, stellt Tierdarstellungen in den Mittelpunkt ihrer Kombinationsdrucke mit Metallpigmenten, die vom Artensterben im Klimawandel erzählen. Die Japanerin Takako Saito ist eine international bekannte Fluxuskünstlerin, die in sechs Tiefdrucken den Stuhl zum Forschungsobjekt ihrer performativen Kunst erhebt. Die Berliner Künstlerin Julia Oschatz hingegen visualisiert in ihren Lithografien biochemische Vorgänge in Pflanzenzellen. 

Miron Zownir, der 2016 mit einer Einzelausstellung in den Hamburger Deichtorhallen geehrt wurde, widmet sich in seinen Fotografien mit eindringlichem Blick den prekären Straßenmilieus. Kerstin Brätsch, die im Jahr 2022 mit ihren Werken auf der Biennale in Venedig vertreten war, schafft in ihren Drucken auf Marmorpapieren kaleidoskopartige Bildwelten, in denen sich Figuratives und Abstraktes kunstvoll miteinander verbindet. Die Hamburger Künstlerin Anna Grath hat ihre Materialassemblagen in eine experimentelle Druckgrafik übersetzt, indem sie Kleidungsstücke wie Netzstrumpfhosen zu Druckformen in Holz presst oder in Radierplatten ätzt, so dass abstrakte Strukturen entstehen. Der westafrikanische Künstler Georges Adéagbo hat collagierte Fotoprints geschaffen, mit denen er sich auf die Spurensuche des Kolonialismus in europäische Städte begibt.

Der Berliner Künstler Jonathan Monk hat eine seiner Edelstahl-Skulpturen, die auf Jeff Koons bekannte Plastik „Rabbit“ Bezug nimmt, auf Pappkarton gedruckt, der sich durch Falten leicht zu einem würfelartigen Objekt zusammenbauen lässt. Der schwedische Künstler Mårten Lange zeigt in seinen Fotografien Tiger in Gefangenschaft, die er wie in der Wildnis inszeniert. Die Berliner Künstlerin Jenny Brosinski hat zwei ihrer gesprayten figürlichen Motive in Farblithografien umgesetzt und der Schweizer Künstler Beat Zoderer schließlich, der international zu den wichtigsten Vertretern des Konstruktivismus zählt, hat zwei farbige Kompositionen im Inkjet-Print entworfen, die durch die Schönheit der formalen Strenge bestechen.

Ausstellung und Ausgabe der Grafiken
Die Ausstellung kann vom 21. November bis 8. Dezember 2024, montags und donnerstags von 15 bis 19 Uhr in der Artothek Oldenburg, Peterstraße 1, besucht werden. Der Eintritt ist frei. Im Rahmen der Reihe ,,Kultursnacks“ findet am Dienstag, 26. November um 12.30 Uhr, eine kostenlose Führung durch die Ausstellung der neuen Grafiken der Griffelkunst mit Kunstvermittlerin Geraldine Dudek in der Artothek statt. Die Wahl und Ausgabe der Grafiken wird ehrenamtlich von Geraldine Dudek betreut und erfolgt am Sonntag, 8. Dezember von 11 bis 14 Uhr.

Bild: Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.
Miron Zownir, Berlin, Fotografie, 1979. Bild: Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.