Spielend Spannendes zum Thema Abfall lernen

28.04.2023

Spielend Spannendes zum Thema Abfall lernen

Oldenburg. Wie kann Abfall wiederverwertet und das eigene Verhalten ressourcenschonender gestaltet werden? Mit diesen und weiteren Fragestellungen setzt sich ein neuer Abfall-Lern- und Lehrpfad auseinander, der vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) der Stadt Oldenburg in Zusammenarbeit mit dem städtischen Regionalen Umweltbildungszentrum Oldenburg (RUZ) geplant und realisiert werden soll. Der Beschluss dazu wurde in der gestrigen Sitzung des Betriebsausschusses Abfallwirtschaftsbetrieb einstimmig gefasst.

Spielerisches Lernen
Der Pfad soll als erlebnisorientierter Lernort auf einer Fläche von circa 4.000 Quadratmetern am Standort des Entsorgungszentrums Neuenwege entstehen. Er soll interaktiv gestaltet werden und die ökologischen und ökonomischen Zusammenhängen der Abfallentsorgung erklären. In verschiedenen Kursen und mit professioneller pädagogischer Begleitung lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene künftig die Verwertungswege unterschiedlicher Abfallfraktionen kennen. „Außerdem soll der Lehrpfad alle Besucherinnen und Besucher dazu anregen, sich mit dem Ressourcenaufwand sowie den Folgen für die Umwelt und das Klima bei der Produktion und Entsorgung von Produkten zu beschäftigen“, so Volker Schneider-Kühn, Leiter des AWB. Mit Exponaten und Aufgaben sollen Möglichkeiten zur Wiederverwertung und Vermeidung von Abfall entdeckt und für das eigene ressourcenschonende Verhalten sensibilisiert werden.

Der Lernpfad steht nach Fertigstellung nicht nur Oldenburger Schulen kostenlos zur Verfügung, sondern kann von interessierten Gruppen und Vereinen aus Oldenburg nach Absprache besucht werden.

Ergänzendes Kursangebot
Der Lehr- und Lernpfad soll zunächst drei Kursangebote beinhalten, die auf verschiedene Zielgruppen ausgerichtet sind. Die „Kompost Kids“ für die Schuljahrgänge 3 und 4 legen den Schwerpunkt auf die Biomüllverwertung, während sich die Jahrgänge 5 und 6 als „Müll-Profis“ den Lebensweg ausgewählter Produkte aus Plastik, Papier und Restwertstoffen erarbeiten. Die höheren Schuljahrgänge sowie die Führungen mit Erwachsenen werden die Themen Elektroschrott und Gefahrenstoffe vertiefend behandeln. Durch die verschiedenen Angebote ist eine direkte Anknüpfung an das Schulcurriculum gewährleistet und der Lehrpfad bietet jeder Altersstufe andere Aspekte der Abfallwirtschaft.

„Auf dem Pfad werden nach dem Kreislaufprinzip die Lebenswege ausgewählter Produkte anhand einzelner Stationen nachverfolgt“, erklärt Christel Sahr vom RUZ. „So gibt es Stationen von der Produktion über den Verkauf, den Haushalt bis hin zur Mülltonne, den Prozessen im Verwertungsbetrieb und idealerweise zur Rückführung in die Erzeugung.“ Ausgehend von der eigenen Lebenswelt werden die Themen und Prozesse in der Wertstoffannahmestelle in Neuenwege aufbereitet. Dazu ist die Besichtigung ausgewählter Anlagen als fester Bestandteil im Programm vor Ort eingeplant, das insgesamt circa drei Stunden umfasst. Zusätzlich soll deutlich werden, dass die Zeit der persönlichen Nutzung nur ein Teil des Weges eines Produktes ist und es im Kreislauf verschiedenste Anknüpfungspunkte zum Ressourcen- und Umweltschutz gibt. Dabei ist die Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler, möglichst die Kreisläufe aller betrachteten Stoffe zu schließen und gegebenenfalls kreative Ideen zu entwickeln, um einem Zero Waste Szenario nahe zu kommen. Aktuelle Themen sowie die vertiefende Bearbeitung einzelner Fragestellungen können in Zusatzstationen jenseits des Kreislaufs umgesetzt werden.

Realisierung und Finanzierung
Die Fertigstellung des Lehr- und Lernpfades ist für Sommer 2024 angesetzt. Das RUZ wird die Planung des Pfades federführend übernehmen sowie die pädagogischen Angebote durchführen und koordinieren: Dazu gehören die Entwicklung des didaktischen Konzeptes sowie die Gestaltung der einzelnen Lernstationen. Auf Basis der Planungen werden die Lernstationen durch Fachfirmen unter Anleitung des RUZ hergestellt und aufgebaut. Die Finanzierung und die laufenden jährlichen Kosten werden vom AWB übernommen. Die Betriebskosten inklusive der Abschreibungskosten pro Jahr werden zwischen 98.000 und 108.000 Euro betragen.