„Perspektive Innenstadt!“ – Positive Abschlussbilanz

Gelder aus Förderprogramm

Die Stadt Oldenburg erhielt für Projekte in der Innenstadt eine Förderung der Europäischen Union aus REACT-EU-Mitteln und des Landes Niedersachsen aus dem Programm „Perspektive Innenstadt!“ – als Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie.

Förderprogramm „Perspektive Innenstadt!“: Stadtverwaltung zieht positive Bilanz

Innerhalb kurzer Zeit viele gute Projekte mit langer Wirksamkeit umgesetzt

Die Teilnahme am Förderprogramm „Perspektive Innenstadt!“ hat sich für die Stadt Oldenburg gelohnt. Davon ist Ralph Wilken, Leiter der Wirtschaftsförderung, überzeugt: „Es ist uns gelungen, innerhalb sehr kurzer Zeit viele gute Projekte zur Stärkung unserer Innenstadt zu realisieren und sichtbare Akzente für eine Belebung zu setzen.“ Insgesamt hatte das der Wirtschaftsförderung zugehörige Innenstadtmanagement ein virtuelles Budget in Höhe von 1,9 Millionen Euro für Oldenburg eingeworben. Diese Summe speiste sich aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Niedersachsen mit 90-prozentiger Förderquote und einem zehnprozentigen Eigenanteil der Stadt. Noch sind nicht alle Maßnahmen endgültig abgerechnet – es zeichnet sich aber eine Inanspruchnahme in einer Größenordnung von circa 1,3 Millionen Euro ab.

Reaktion auf Corona-Folgen

Das Programm war von der Landesregierung im Jahr 2021 sehr kurzfristig als Reaktion auf die Corona-bedingten Folgen für die Innenstädte aufgelegt worden. „Wir haben es geschafft, neben temporären Aktionen zur Attraktivitätssteigerung, wie zum Beispiel Veranstaltungen, auch Projekte zu entwickeln, die sich verstetigen und der Innenstadt auch dauerhaft zu Gute kommen“, bilanziert Ralph Wilken.

Projektlaufzeit bis 31. Dezember 2023

Die besondere Herausforderung dabei: Zwischen dem abschließenden Stichtag für die Beantragung von Einzelmaßnahmen am 30. Juni 2022, der grundsätzlich erforderlichen Umsetzung bis zum 31.März 2023 beziehungsweise nach Verlängerungsantrag bis zum 15. Mai 2023 lagen nur neun beziehungsweise zehneinhalb Monate. In einem begründeten Ausnahmefall wurde die Projektlaufzeit auf den 31. Dezember 2023 verlängert. In diesem eng gesteckten Zeitplan konnten in Oldenburg immerhin 13 Projekte verwirklicht werden. Wilken: „Hier ist vor allem die zielorientierte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Ämter und Fachdiensten hervorzuheben, ohne die eine so kurzfristige Realisierung der 13 Projekte nicht möglich gewesen wäre.“ Zwölf Maßnahmen wurden bereits abgerechnet. Das Gesamtvolumen dieser Projekte beträgt 935.974,16 Euro, davon wurden 814.569,53 Euro als Fördermittel bewilligt. Die Stadt musste 121.404,63 Euro aus eigenen Mitteln co-finanzieren. Noch nicht abgerechnet werden konnte als 13. Vorhaben das Förderprojekt „Weihnachtsbeleuchtung für den Lamberti-Markt und den Waffenplatz“, das bis zum 31. Dezember verlängert wurde. Beantragt war hierfür eine Förderung in Höhe von 270.000 Euro, bei einem städtischen Eigenanteil von 30.000 Euro.

Von Spielmöglichkeiten bis zu akzentuierter Beleuchtung

Neben der Weihnachtsbeleuchtung wurden folgende Projekte umgesetzt:

  • Mobiler Containerspielplatz auf dem Schlossplatz: Damit konnte der schon lange gehegte Wunsch nach Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder in der Innenstadt erfüllt werden.
  • Ausbau des Innenstadtmanagements: Das seit 2020 etablierte Innenstadtmanagement wurde mit zusätzlichem Personal ausgestattet mit dem Ziel, Maßnahmen zu initiieren, den stationären Einzelhandel zu stärken und Leerständen entgegenzuwirken.
  • Zweimalige Ausrichtung des Werbe- und Unterhaltungsformats „Muse, Mampf & Mammon“, das den von der Corona-Pandemie stark betroffenen Branchen Einzelhandel, Gastronomie und Kultur die Gelegenheit gab, sich gemeinsam zu präsentieren.
  • Lichtkonzept für die Stadt Oldenburg: Im Rahmen der Innenstadtstrategie sind 15 Orte und Plätze für eine besondere Illumination vorgesehen. Eine Lichtplanerin hat ein bereits bestehendes Konzept überarbeitet und den Grundstein dafür gelegt, einige Projekte konkret umsetzen.
  • Platzgestaltung und Beleuchtung am Pulverturm: Eine neue akzentuierte Beleuchtung hebt das historisch bedeutsame Bauwerk hervor und unterstreicht die Wirkung als Eingangstor zur Innenstadt. Zudem wurde ein taktiles, aus Bronze gefertigtes Stadtmodell entworfen, das als Tastmodell auf der Fläche neben dem Pulverturm vor allem sehbehinderten Menschen einen Eindruck von der Innenstadt vermittelt.
  • Umgestaltung des Rathausmarktes: Auf dem Rathausmarkt und auf dem Kasinoplatz wurde die Straßenbeleuchtung optimiert. Auf dem Rathausmarkt wurden zehn Lichtstelen, so genannte „Leipziger Leuchten“, mit 22 Watt LED aufgestellt, die ein warmweißes Licht abgeben. Der Kasinoplatz wurde mit fünf Leuchten dieser Art ausgestattet. Rathaus und Marktplatz wurden zudem mit Bodenstrahlern, die stromsparende LED enthalten, in Szene gesetzt. Darüber hinaus wurden neue Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen. Teile des Projektes konnten jedoch vor allem aus zeitlichen Gründen nicht realisiert werden. Dazu gehören die Neuplatzierung der Skulptur „Kissen“, die Installation von Baumschutzringen und Baumbänken sowie eine Verbesserung der Begehbarkeit des Pflasters.
  • Stadtgärten: Umgesetzt und co-finanziert durch die OTM wurde die Erarbeitung einer neuen Stadtgärten-Konzeption, die Anschaffung von 14 Info-Stelen sowie die Planung einer Werbekampagne und Beschaffung von Werbemitteln.
  • Sport- und Spielmöglichkeiten: An den vier Standorten Bergstraße/Nikolaigang, Schloßplatz, Pistolenstraße und Schüttingstraße wurden Spielgeräte und Sitzgelegenheiten aufgestellt, um die Innenstadt noch attraktiver für Familien zu machen.
  • Temporäre Eislaufbahn: Eine Kunststoffbahn hat Anfang des Jahres zwei Monate lang für Belebung in der Innenstadt gesorgt. 7.500 Schlittschuhfans erfreuten sich am Kufen-Spaß, mehr als 70 Schulklassen nahmen das Angebot zur kostenlosen Nutzung in Anspruch.  
  • Innenstadt-Dashboard und digitale Displays am Alten Rathaus: Drei der vier bestehenden Holzschaukästen wurden in digitale Displays umgewandelt, die Veranstaltungshinweise sowie nützliche Informationen zu städtischen Angeboten enthalten.
  • Häusings in der Haarenstraße: Für elf Häusings (in Oldenburg mittelalterlicher Innenstadt als Brandschutz entstandene Zwischenräume zwischen zwei Häusern) in der Haarenstraße wurden künstlerische Installationen entworfen und umgesetzt. „Wasser, Licht und Illusion“ lautete das übergeordnete Motto.
  • Weihnachtsmarkt auf dem Waffenplatz: Neben dem Lamberti-Markt wurde mit dem „Weihnachtszauber“ auf dem Waffenplatz erstmals in 2022 ein zweiter Weihnachtsmarkt als zusätzlich belebendes Element in der Innenstadt etabliert.

Projektträger und damit verantwortlich für die auch zeitlich herausfordernde Umsetzung waren die jeweils zuständigen Fachämter der Stadtverwaltung. Die Gesamtkoordination des Programms „Perspektive Innenstadt!“ hatte das Innenstadtmanagement der Wirtschaftsförderung übernommen.

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Zuletzt geändert am 8. Dezember 2023