Michael Kumpfmüller: „Wir Gespenster“

Lesung & Gespräch

Die Zerbrechlichkeit des Lebens

Im Frühjahr 2024 lief die Verfilmung von Michael Kumpfmüllers Kafka-Bestseller Die Herrlichkeit des Lebens in den Kinos. Auch in seinem neuen Roman erzählt er luzide, melancholisch und heiter von der Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens: In den frühen Morgenstunden blickt Lilli auf einen leblosen Körper zu ihren Füßen. Nur langsam beginnt sie zu verstehen, dass es ihr eigener ist, der da zwischen den Bäumen des Stadtparks liegt. Während die Hinterbliebenen trauern und die Ermittler mit zunehmender Ratlosigkeit die Spuren sortieren, erhält sie Unterstützung von überraschender Seite. Andrä, ein ehemaliger Kommissar, der viele Jahre zuvor während eines Einsatzes starb, nimmt sich ihrer an. Behutsam navigiert er sie durch die Welt der Gespenster, die unserer erstaunlich ähnlich ist. Die Toten streiten, lieben und vergnügen sich, besprechen ihre Probleme in Selbsthilfegruppen und beobachten mit belustigter Verwunderung das Treiben der Lebenden. Dabei kommen Lilli und Andrä der Lösung des Falles nicht näher, einander aber schon. Als ein Junge, der den Täter gesehen haben will, überraschend stirbt und sich zu ihnen gesellt, gerät alles ins Rutschen.

Michael Kumpfmüller lebt als freier Autor in Berlin. Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman Hampels Fluchten seine erste literarische Veröffentlichung. Die Herrlichkeit des Lebens wurde 2011 zum Bestseller und von der literarischen Kritik hochgelobt. Mittlerweile ist der Roman in 27 Sprachen übersetzt und 2024 unter der Regie von Georg Maas und Judith Kaufmann verfilmt worden.

Moderation: Michael Sommer

Zuletzt geändert am 27. Juni 2024