Bilanz 2022

Von A bis Z: Stadt Oldenburg legt Jahresbilanz vor – Zuversicht beim Oberbürgermeister

Zwischen nüchternen Zahlen und großen Emotionen

Der Jahreswechsel ist die Zeit der Bilanzen. Dazu gehören nüchterne Zahlen, mit denen sich Bauprojekte, finanzielle Entwicklungen und Besucherresonanzen messen und einordnen lassen. Es gehören aber auch Gefühle dazu, schließlich haben im Jahr 2022 die Ereignisse wie die Rückkehr der Volksfeste und Großveranstaltungen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es wurden Geschichten geschrieben und Legenden verabschiedet.

„Krisen haben erneut unseren Alltag beherrscht“, stellt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann in seiner Rückschau fest. Umso stolzer ist er darauf, dass die Oldenburgerinnen und Oldenburger in turbulenten Zeiten fest zusammengestanden haben. „Auch dieses Jahr hat uns gelehrt: Gemeinsam kommen wir da durch“, so Krogmann. Und so habe es trotz düsterer Rahmenbedingungen viele Mut machende Momente, besondere Begegnungen und wichtige Weichenstellungen gegeben, die ihn zuversichtlich stimmen. „Es gab 2022 spezielle Herausforderungen und Themen, die die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger bewegt haben. Deshalb blicken wir erstmals mit einer Jahresbilanz von A bis Z zurück, in der wir jeden einzelnen Buchstaben mit einem Thema versehen haben, das in Oldenburg im Fokus stand.“

A wie Auszeichnungen

Auszeichnungen, Ehrungen und Empfänge gab es in 2022 in stattlicher Anzahl – oft bot der Sport den Anlass. So wurde Rickey Paulding, einer absoluten Ausnahmeerscheinung im Profi-Basketball, am 5. Juni das Große Stadtsiegel verliehen. Der US-Amerikaner war 15 Jahre lang für die EWE Baskets Oldenburg auf Korbjagd gegangen. Noch länger für nur einen Verein in der Bundesliga zu spielen – das war Julia Renner vergönnt. Sie trug 17 Jahre lang das Trikot der Handball-Frauen des VfL Oldenburg. Die Torfrau wurde am 20. September mit dem Großen Stadtsiegel ausgezeichnet – und feierte im Dezember ihr überraschendes Comeback in Bundesliga und Europapokal, als sie ihrem VfL in großer Personalnot aus der Bredouille half. Großartiges haben auch die Fußballer des VfB Oldenburg um Kapitän Max Wegner geleistet: Sie machten am 4. Juni im Relegationsrückspiel gegen den Berliner FC Dynamo den Sprung in die Dritte Liga und damit die Rückkehr in den Profi-Fußball perfekt. Tags darauf wurde beim Empfang im Alten Rathaus kräftig weitergefeiert.

Herausragende Verdienste haben sich Oldenburger aber auch abseits von Spielfeldern erworben: So verlieh Oberbürgermeister Jürgen Krogmann im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 7. Juli Prof. Dr. med. Andreas Zieger das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Facharzt für Neurochirurgie ist ein ausgewiesener Experte für Schwerst-Schädel-Hirn-Verletzungen.

Und noch eine Anerkennung für außerordentliches Engagement: Annegret Meyer, Lehrerin an der IGS Flötenteich, erhielt am 26. August die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.

B wie Bauprojekte

Im April fiel der Startschuss für ein bedeutsames Bauprojekt in unserer Stadt: den Neubau des Stadtmuseums Oldenburg. Kalkuliert waren Abriss und Neubau sowie die Sanierung der Villen ursprünglich mit 17,7 Millionen Euro. Wie sich gestiegene Baustoffpreise auswirken, ist noch nicht abschätzbar. Fest steht aber: Der Bund hat eine Förderung von 8,5 Millionen Euro bewilligt.

Das zweite große Bauprojekt ist das mit rund 29,3 Millionen Euro kalkulierte Sport- und Gesundheitsbad am Flötenteich, das ab 2023 entstehen soll. Nach einer intensiven Diskussion in Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit war der Neubau als Teil der städtischen Bäderstrategie bereits 2019 grundsätzlich beschlossen worden. Am 11. September dieses Jahres endete nun die letzte Saison des Freibads am Flötenteich, das in Kürze abgerissen wird. Baubeginn soll Mitte nächsten Jahres sein. Je nach Verlauf soll das neue Sport- und Gesundheitsbad im vierten Quartal 2024 beziehungsweise im ersten Quartal 2025 eröffnen.

C wie Corona

Die Impfkampagne im Kampf gegen das Corona-Virus war in Oldenburg erfolgreich. Über 62.000 Corona-Schutzimpfungen wurden in den Impfpunkten in den Schlosshöfen, in Kreyenbrück, in Wechloy und an der Uni Oldenburg sowie von mobilen Impfteams verabreicht. Am 21. Dezember schloss mit dem Impfpunkt in den Schlosshöfen das letzte von der Stadt Oldenburg betriebene Impfangebot. Alle nun anfallenden Corona-Schutzimpfungen sollen vom System der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte vorgenommen werden. Das heißt: Bürgerinnen und Bürger müssen sich für eine Impfung ab dem neuen Jahr an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden.

D wie Dezernentin (und andere Spitzenpersonalien der Stadtverwaltung)

Die neue Frau an der Spitze des Dezernats für Bauen, Umwelt und Verkehr heißt Christine-Petra Schacht. Die 57-Jährige wurde am 19. Dezember mit großer Mehrheit zur neuen Stadtbaurätin gewählt. Die gebürtige Wuppertalerin tritt ihre neue Aufgabe zum 1. Februar 2023 an.

Auch in weiteren Führungspositionen gab es in diesem Jahr viel Bewegung: So wird die neue Baudezernentin mit Markus Löwer auf einen Leiter des Stadtplanungsamtes treffen, der selber noch frisch im Amt ist. Ebenfalls in diesem Jahr haben Amtsleitungen neu übernommen: Hedda Rosenboom (Amt für Personal- und Verwaltungsmanagement), Jens Spekker (Leiter der Berufsfeuerwehr), Lars Gewald (Amt für Controlling und Finanzen) und Andrea Reschke (Rechtsamt).

Auch für den Oberbürgermeister gab es Veränderungen: Jürgen Krogmann wurde am 9. März vom Präsidium des Niedersächsischen Städtetages (NST) zum neuen Vizepräsidenten bestimmt. Überdies hält er seit dem 1. November einen Rekord in Oldenburg: Er ist der am längsten amtierende direkt gewählte Oberbürgermeister der Stadt.

E wie European Medical School

Es war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Ausbau der Universitätsmedizin in Oldenburg: Das Land Niedersachsen und die Stadt Oldenburg haben am 28. Juli den Kaufvertrag über ein 22.565 Quadratmeter großes Grundstück im Technologiepark Oldenburg beurkunden lassen. Das Land zahlt dafür rund 4,5 Millionen Euro an die Stadt. Auf dem Grundstück sollen Labor-, Lehr- und Bürogebäude für die Universitätsmedizin entstehen.

Weiteren Grund zum Feiern gab es am 9. September beim Jubiläum der Universitätsmedizin am Standort Oldenburg: Vor genau zehn Jahren begannen die ersten 40 Studierenden ihre Ausbildung zu Ärztinnen und Ärzten im grenzüberschreitenden Studiengang „European Medical School“. Dies galt als die Geburtsstunde der Universitätsmedizin Oldenburg. Zum Wintersemester 22/23 beginnen erstmals 120 Studierende ihre Ausbildung in Oldenburg.

F wie Fliegerhorst

Auf dem ehemaligen Fliegerhorst tat sich einiges: Für das Smart-City-Quartier „Helleheide“ fiel der Startschuss. Die GSG Oldenburg errichtet im Quartier „Helleheide“ insgesamt 124 Wohneinheiten, am 25. August wurde mit dem Bau von zwei Gebäuden mit Eigentumswohnungen begonnen. Das Quartier „Helleheide“ gibt wichtige Impulse, wie auch sozialgeförderter Wohnungsbau zukunftsweisend und nachhaltig gestaltet werden kann.

Weitere Neuerungen auf dem Fliegerhorst-Gelände: Die Stadt will unter dem Titel „ModellFlieger“ ein familienfreundliches, bezahlbares und klimafreundliches Quartier schaffen, das Baugemeinschaften vorbehalten ist. Nachdem im Juni das Konzept vorgestellt wurde, hatte die Verwaltung zuletzt im November mit einen Fassadenwettbewerb Vorschläge für die Gestaltung der Reihenhäuser vorgelegt.

Um den Überblick bei der Entwicklung des gesamten Geländes zu behalten, hilft eine neun Meter hohe Informations- und Aussichtsplattform, die am 19. April eingeweiht wurde.

Und auch das gehört bei der Schaffung eines neuen Stadtteils auf einem ehemaligen Militärgelände dazu: Nachdem bei Bodensondierungen ein Bombenverdachtspunkt entdeckt worden war, gelang Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes am 14. Juli die reibungslose Entschärfung einer britischen 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Rund 4.000 Anwohnerinnen und Anwohner mussten in einem Radius von 1.000 Metern zur Fundstelle evakuiert werden.

G wie Gasmangellage

Die Stadt Oldenburg hatte am 11. Juli dieses Jahres als eine der ersten Kommunen in Deutschland ein Paket mit Energiesparmaßnahmen auf den Weg gebracht, um angesichts des für den Winter drohenden Gas-Engpasses die Verbräuche zu drosseln. So wurden Raumtemperaturen in öffentlichen Gebäuden auf das zulässige Mindestmaß gesenkt, warmes Wasser an Handwaschbecken abgestellt und Klimageräte und Heizlüfter aus Büroräumen verbannt. Auch in den städtischen Sportstätten blieben die Duschen kalt. Das Energiesparpaket sorgte für mächtige mediale Aufmerksamkeit, sogar international. Die Abschaltung der Warmwasseraufbereitung in den Sportanlagen wurde allerdings per Ratsbeschluss am 7. November zurückgenommen. Gleichzeitig wurde einer „Winterruhe“ der Stadtverwaltung zugestimmt: Um Energie zu sparen, sind am Jahresausklang eine Reihe von Gebäuden vorübergehend aus der Nutzung genommen worden.

H wie Haushalt

Der Rat der Stadt Oldenburg hat am 19. Dezember mit den Stimmen des Mehrheitsbündnisses aus Grünen und SPD den Haushalt für das Jahr 2023 verabschiedet. Der Ergebnishaushalt hat ein Volumen von rund 675,5 Millionen Euro. Das darin enthaltene Defizit beträgt etwa neun Millionen Euro, kann aber dank der Überschüsse vergangener Jahre ausgeglichen werden. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann betonte in seiner Haushaltsrede: „Die Stadt bleibt trotz Bewältigung mehrerer Krisen finanziell handlungsfähig.“ Die Stadt könne mit geplanten Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro weiterhin Akzente setzen und sei nach wie vor in der Lage, Schulden abzubauen.

I wie Innenstadt

Eine Schlittschuhlauffläche in Oldenburg? Digitale Displays in der City? Spiel- und Sportelemente im Zentrum? Diese Ideen sollen Wirklichkeit werden: Denn das im Amt für Wirtschaftsförderung angesiedelte Innenstadtmanagement hat erfolgreich Fördermittel für die Innenstadtbelebung eingeworben. So erhält Oldenburg aus dem Landes-Programm „Perspektive Innenstadt“ ein Budget in Höhe von 1,8 Millionen Euro für die Umsetzung von Einzelvorhaben gegen die Folgen der Corona-Pandemie in der Innenstadt – bei einer Förderquote von 90 Prozent. Somit muss die Stadt lediglich rund 200.000 Euro selber tragen.

Das blieb nicht die einzige Förderung: Die zweite Zusage beinhaltet sogar einen noch größeren Brocken. 4,2 Millionen Euro fließen aus dem Landesförderprogramm „Resiliente Innenstädte“ nach Oldenburg für Projekte, die dazu beitragen sollen, die Innenstadt zukunftssicher zu gestalten. Hier beträgt die Förderquote indes „nur“ 40 Prozent, so dass die Stadt Oldenburg 6,3 Millionen Euro als Eigenanteil aufzubringen hat.

J wie „Jugend musiziert“

Als Gastgeberin des 59. Bundeswettbewerbs von „Jugend musiziert“ wurde die Stadt Oldenburg vom 2. bis zum 8. Juni zur deutschen Musikhauptstadt. Zum Finale des großen Nachwuchswettbewerbs begrüßte Oldenburg rund 2.300 jugendliche Teilnehmende und etwa 400 erwachsene Klavierbegleiterinnen und Klavierbegleiter. Aus allen Teilen Deutschlands und von 35 Deutschen Schulen im Ausland kamen die Talente. Alle Beteiligten, Teilnehmende wie Jurymitglieder, Publikum, Lehrkräfte sowie Eltern und Geschwister waren überwältigt von der Kraft der Live-Musik und den Tagen in Oldenburg. „Große Emotionen prägten den diesjährigen Wettbewerb“, bilanzierte der Vorsitzende der Bundes-Jury, Prof. Ulrich Rademacher.

K wie Klimaschutz(-plan)

Im April 2021 hat der Rat der Stadt beschlossen: Oldenburg soll klimaneutral werden. Das Amt für Klimaschutz und Mobilität der Stadt hat daraufhin in Zusammenarbeit mit der Hamburg Institut Consulting GmbH den „Klimaschutzplan Oldenburg 2035” erarbeitet, der im Dezember 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend auch im Rat beschlossen wurde. 90 Einzelmaßnahmen listet der Plan auf. Neben Strom, Wärme und Mobilität finden sich dabei auch Ansätze in den Bereichen Ernährung und Konsum sowie Landwirtschaft und Landnutzung. Grundlage waren unter anderem Maßnahmen aus dem Fridays for Future-Leitantrag und anderen städtischen Konzepten – einige Ideen sind daher bereits in der Umsetzung.

Der Wunsch, die eigenen Energiekosten zu senken und Gutes für die Umwelt tun, war auch anhand der starken Inanspruchnahme der Photovoltaik-Förderung der Stadt Oldenburg ablesbar. Über 1.400 Antragstellerinnen und Antragsteller erhalten in diesem Jahr Investitionszuschüsse für eine Solarstromanlage.

L wie Landtagswahl

Auf den Weg zur Wahlurne machten sich am 9. Oktober viele Bürgerinnen und Bürger für die Landtagswahl. Im Voraus hatten viele bereits die Briefwahl genutzt: Schon zwei Wochen vor dem Wahltag waren über 21.500 Anträge auf Briefwahl eingegangen – doppelt so viele, wie bei der vorhergehenden Landtagswahl 2017. Doppelt fiel auch der Wahlsieg der SPD aus: Sowohl Ulf Prange im Wahlkreis Oldenburg-Mitte/Süd als auch Hanna Naber im Wahlkreis Oldenburg-Nord/West gewannen die beiden zu vergebenen Direktmandate.

M wie Marschwegstadion

Bereits 2014 hatte die Stadt Oldenburg geprüft, inwiefern eine Ertüchtigung des Marschwegstadions für den Drittligabetrieb machbar und sinnvoll wäre – oder ob ein Neubau die bessere Variante wäre. 2022 hat die Diskussion wieder Fahrt aufgenommen, nachdem der VfB Oldenburg tatsächlich in die Dritte Liga aufgestiegen war. Inzwischen haben sich Politik und Verwaltung intensiv mit einer möglichen Modernisierung am Marschweg, Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen ebenso wie mit detaillierten Anforderungen des DFB beschäftigt – mit dem Ergebnis, dass Oberbürgermeister Krogmann dem Rat am 27. Februar 2023 einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Stadions an der Maastrichter Straße vorschlagen wird. Im Vorfeld – am 24. und 25. Januar – sind zwei öffentliche Informationsveranstaltungen vorgesehen.

Damit der VfB im Falle des Klassenerhalts das Marschwegstadion übergangsweise weiterhin als Heimspielstätte in der Dritten Liga nutzen kann, hat der Stadtrat am 7. November grünes Licht dafür gegeben, im nächsten Jahr 3,85 Millionen Euro in die technische Infrastruktur zu investieren. Zentrale Maßnahme ist die Errichtung einer fest installierten Flutlichtanlage. In der aktuellen Saison behilft sich der VfB mit einer mobilen Flutlichtanlage, die zwar für fernsehtaugliches Licht sorgt, einem Gutachten zufolge indes nur im Zusammenspiel mit noch vorhandenem Tageslicht genutzt werden darf. Die Autobahn GmbH hat dem Betrieb unter Auflagen zugestimmt.

N wie Nachhaltigkeitsleitbild

In vielen Bereichen trägt die Stadt Oldenburg seit Langem zu einer nachhaltigen Entwicklung bei, sei es im Klima-, Natur- und Umweltschutz, in den Bereichen Inklusion und Integration, im Quartiersmanagement oder der Abfallwirtschaft. Mit dem im Mai 2022 beschlossenen Nachhaltigkeitsleitbild hat sich die Stadt nun einen gemeinsamen Kompass gegeben, um das eigene Handeln nachhaltig auszurichten und Oldenburg zu einem zukunftsfähigen, lebenswerten Ort für alle zu machen. Grundlage sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen.

Der Ratsbeschluss zum Nachhaltigkeitsleitbild hat auch dazu beigetragen, dass Oldenburg beim entwicklungspolitischen Wettbewerb „Kommune bewegt Welt 2022“mit dem Newcomer-Preis und 10.000 Euro ausgezeichnet wurde.

O wie Online-Services

Ummelden, Hundesteuer, Sperrmüll und Co: Seit August 2022 ist das neue Serviceportal für alle städtischen Dienstleistungen online. Die Seite ist unter serviceportal.oldenburg.de » zu finden und beinhaltet alle Dienstleistungen der Stadt Oldenburg nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG). Dienstleistungen finden, online bezahlen mit ePayment oder online Termine vereinbaren: Auf einen Blick erfahren die Bürgerinnen und Bürger alles Wichtige über zahlreiche Anliegen, etwa welche Unterlagen benötigt werden. Das Serviceangebot wird kontinuierlich ausgebaut.

P wie Preisträgerinnen und Preisträger

Die Stadt Oldenburg hat in diesem Jahr den international bekannten Pianisten und Aktivisten Igor Levit mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik gewürdigt. In seiner viel beachteten Dankesrede hielt er unter anderem der Mehrheitsgesellschaft den Spiegel vor – der Festakt ist noch bis zum 6. Januar 2023 als Online-Video unter www.ossietzky-preis.de » zu sehen.

Den Kinder- und Jugendbuchpreis, der traditionell während der KIBUM verliehen wird, teilen sich erstmals eine Illustratorin und ein Autor: die Puppenbauerin Sara-Christin Richter, die das Buch „Annette, Querkus und die wilden Worte“ illustriert hat, sowie der Autor Matthias Kohm, der für sein Jugendbuchdebut „Ewig braucht doch keiner“ ausgezeichnet wurde.

Mit dem Integrationspreis der Stadt Oldenburg wurden am 7. Juli das DRK-Begegnungszentrum Kaiser 19, der Refugees Welcome in Sports Oldenburg e.V. und die transkulturelle Redaktionsgruppe Radio Globale/Miteinander leben ausgezeichnet.

Q wie Quellenweg

Für Autos gilt Tempo 30, die motorisierte Nutzung der Straße ist nur Anliegerinnen und Anliegern vorbehalten, auf Radfahrende ist besondere Rücksicht zu nehmen – das gilt seit Dezember auf dem Quellenweg. Die Stadt hat hier Oldenburgs vierte Fahrradstraße eingerichtet und eine innovative Fahrradampel zum Einsatz gebracht. Optische Hinweise wie Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn sowie eine rote Markierung entlang des Straßenrandes sollen aufgetragen werden, sobald die Witterung es zulässt. Um den Radverkehr zu beschleunigen, wurde an der Kreuzung zum Uhlhornsweg die Lichtsignalanlage optimiert: So soll ein neues Signalprogramm bei Regen geschaltet werden können und dem Rad- und Fußverkehr sofort grünes Licht einräumen.

R wie Rankings

In zwei Städte-Rankings schnitt Oldenburg gut ab – in Sachen Digitalisierung und Dynamik. So hat sich Oldenburg beim Smart City Index 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Positionen verbessert und ist mit Platz 31 ins vordere Mittelfeld des Gesamtklassements vorgerückt. Damit ist Oldenburg laut dem Digitalverband Bitkom, der 81 Großstädte in Deutschland ab 100.000 Einwohnenden auf Fortschritte in Sachen Digitalisierung untersucht hat, der „Aufsteiger des Jahres“.

Weit nach vorne ging es für Oldenburg auch im Dynamik-Ranking, das ein Dreigespann aus IW Consult, Wirtschaftswoche und ImmoScout24 unter 71 deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnenden ermittelt hat. Auf Rang acht liegend schaffte es Oldenburg dabei in die Top Ten.

S wie Stadtfest

Endlich wieder Stadtfest: Nach der Corona-Zwangspause feierte „die größte Musik- und Kulturveranstaltung im Nordwesten“ Ende August ihr Comeback. Wie sehr das bunte Treiben im Herzen der Stadt vermisst wurde, zeigen die Besucherzahlen: Die Neuauflage lockte etwa 400.000 Menschen an. Auch der Kramermarkt war wieder da – und wie: Rund 1,3 Millionen Gäste sorgten für eine starke Resonanz. Stadtverwaltung und Schaustellende zeigten sich hochzufrieden.

T wie Turnfest

Endlich ist es so weit: Nach der coronabedingten Absage 2020 startete am 28. Oktober die Anmeldephase für die Teilnehmenden zum Erlebnis-Turnfest. Dies findet vom 17. bis 21. Mai 2023 in Oldenburg statt und bringt über Himmelfahrt Turn-, Bewegungs-, Kultur- und Feierfans unter dem Turnfest-Motto: „Der Moment, den Du liebst!“ zusammen. Die Stadt Oldenburg fördert das Event mit 150.000 Euro. Außerdem werden Sportstätten und Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Rund 12.000 Teilnehmende und über 200.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Der Vertrag über die Ausrichtung wurde am 17. Mai im Alten Rathaus unterzeichnet.

U wie Ukraine-Krieg

Schon kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bekundete der Rat der Stadt Oldenburg seine Solidarität mit der Ukraine. Um die Aufnahme von geflohenen Menschen vorzubereiten, bildete die Verwaltung einen Koordinierungsstab, der erstmals am 3. März tagte. Die ersten 50 Geflüchteten aus der Ukraine, die Oldenburg über das Land Niedersachsen zugewiesen wurden, erreichten die Stadt am 11. März und wurden in der Unterkunft an der Gaußstraße einquartiert. Zahlreiche Oldenburgerinnen und Oldenburger unterstützten Ukrainerinnen und Ukrainer bei der privaten Unterbringung und organisierten Hilfstransporte. Mit Stand vom 23. Dezember haben sich 1.659 Kriegsvertriebene aus der Ukraine in Oldenburg registriert.

Aus den Kontakten des Vereins „Oldenburg hilft der Ukraine“ zur ukrainischen Stadt Chervonohrad hat sich im Laufe des Jahres eine Solidaritätspartnerschaft zwischen den beiden Kommunen entwickelt. Es wurden Hilfsgüter, darunter etwa ein Rettungswagen, in die Ukraine gebracht, und es wurde eine Erholungsfreizeit für ukrainische Kinder und Jugendliche in Oldenburg organisiert.

V wie Verkehr

Einerseits das Einleiten der Verkehrswende, andererseits das Investieren in Straßensanierungen – auf dem Verkehrssektor gab es in 2022 viel Bewegung in unterschiedlichen Richtungen.

So hat der Mobilitätsplan Oldenburg 2030 » Konturen angenommen: Nach der Auftaktveranstaltung am 25. März und Formaten zur Bürgerbeteiligung sind in diesem Jahr Empfehlungen in sechs Teilkonzepten erarbeitet worden. Die Themenpalette reichte von einem Konzept für die E-Ladeinfrastruktur über ein Parkraummanagement bis zur Machbarkeitsprüfung einer durchgehenden Busspur auf dem Wallring. Im März 2023 ist geplant, Ergebnisse im Verkehrsausschuss und der Öffentlichkeit vorzustellen.

Den Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos hat die Stadt unabhängig davon bereits vorangetrieben: Zusammen mit Partnern wurden 27 öffentliche E-Ladepunkte rund um die Innenstadt geschaffen und auch das Carsharing elektrifiziert.

Seit dem 3. April hat Oldenburg zudem mit „OLi-Bike“ ein öffentliches Fahrradverleihsystem. Gestartet wurde mit 250 Rädern, die im gesamten Stadtgebiet genutzt werden können.

Zwei große und mehrjährige Straßenbaumaßnahmen konnten in 2022 abgeschlossen werden: Kurz vor Ostern wurden die Arbeiten auf dem Hochheider Weg beendet. Seit 2017 war die Straße in fünf Bauabschnitten erneuert worden. Die Gesamtkosten beliefen sich für den Straßenbau einschließlich Grunderwerb auf circa 3,8 Millionen Euro. Die Kosten für die Kanalbauarbeiten schlugen mit rund 2,77 Millionen Euro zu Buche. Kurz vor Weihnachten wurde auch die Bremer Heerstraße für den Verkehr freigegeben. Rund sechs Millionen Euro wurden seit 2020 in die neue Fahrbahn, den Kanal und in die Schaffung neuer Rad- und Fußwege investiert.

W wie Wohnungsbau

Auch auf dem Oldenburger Wohnungsmarkt haben sich, trotz der Corona-Krise, die dynamischen Entwicklungen der vergangenen Jahre fortgesetzt. Im Februar legte die Stadtverwaltung den Wohnungsmarktbericht für das Jahr 2020 vor – daraus ging hervor, dass 1.180 Wohnungen fertiggestellt wurden. 2021 waren es immerhin 1.012 Wohnungen, teilte die Verwaltung im Mai dieses Jahres mit. Seit 2015 wurden in Oldenburg damit insgesamt 8.033 Wohnungen und somit durchschnittlich über 1.100 Wohnungen pro Jahr errichtet. „Mit dieser Zahl bewegen wir uns weiterhin auf einem hohen Niveau im Wohnungsbau – ein deutliches Zeichen dafür, wie attraktiv und lebenswert Oldenburg nach wie vor ist. Und ein Auftrag an uns als Stadt, weiterhin guten und bezahlbaren Wohnraum anzubieten“, resümiert Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

X wie Xi’an

China wird von einer massiven Corona-Welle überrollt – diese Entwicklung machte auch vor Oldenburgs Partnerstadt Xi’an nicht Halt. Ende November durfte in der zwölf Millionen Menschen zählenden Metropole zur Eindämmung des Virus niemand sein Haus ohne besonderen Grund verlassen. 378 Hochrisikogebiete waren in Xi’an, der Hauptstadt der Provinz Shaanxi, ausgewiesen. Zu diesem Zeitpunkt waren in der offiziellen Statistik aber lediglich drei Todesfälle dokumentiert. Anfang Dezember rückte die chinesische Regierung von ihrer strengen Null-Covid-Politik ab. Und seit dem 25. Dezember werden in China keine täglichen Infektionszahlen und Todesfälle mehr veröffentlicht.

Y wie Yana

Die achtjährige Yana war der diesjährige Weihnachtsengel für den Lamberti-Markt. Sie machte allerdings nicht nur Werbung für Punsch, Kunsthandwerk und Mandeln rund um Rathausmarkt und Schlossplatz, sondern war auch das Gesicht des neuen Weihnachtszaubers auf dem Waffenplatz. Umrahmt von 33 illuminierten Platanen steht dort in weißen, stimmungsvoll beleuchteten Pagodenzelten den Gästen vor allem ein gehobenes gastronomisches Angebot zur Verfügung. Während der Lamberti-Markt seine Tore am 22. Dezember geschlossen hat und sich über mehr als 800.000 Besucherinnen und Besucher freute, endet der Weihnachtszauber am 30. Dezember.

Z wie Zeynep

Orkan Zeynep war ein Orkan, der am 18. und 19. Februar das öffentliche Leben in weiten Teilen Europas beeinträchtigte – auch in den Oldenburg. Die Feuerwehr rückte von Freitagnachmittag bis Samstagabend zu 163 Einsätzen aus. Wie zuvor schon Sturmtief „Ylenia“ hinterließ auch „Zeynep“ in den städtischen Wäldern und Grünanlagen Spuren: Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste mussten von den Kolonnen des Fachdienstes Stadtgrünpflege beseitigt werden.

Zuletzt geändert am 15. April 2024