Korvette 130 „Oldenburg“

Wie es dazu kam: Die Korvette 130 „Oldenburg“

Seit 1974 schon bemühte sich die Stadt Oldenburg um eine Namenspatenschaft für ein Schiff der Bundesmarine. Diesem Wunsch konnte lange Zeit nicht entsprochen werden, weil die neu gebauten Schiffe die Namen ihrer ausgedienten Vorgänger übernahmen. Im Jahr 2003 gab die Deutsche Marine fünf Korvetten in Auftrag. Eine dieser Korvetten erhielt dann endlich den Namen „Oldenburg“.

Die neue Korvettenklasse 130

Die „Oldenburg“ ist das vierte von fünf Schiffen gleichen Bautyps der neuen Korvettenklasse 130. Diese wurde arbeitsteilig an drei Standorten gebaut: Die gesamten Aufbauten der neuen Korvettenklasse 130 „Oldenburg“ wurden bei der Hamburger Werft Blohm + Voss hergestellt. Für die Hinterschiffe war die Lürssen-Werft in Bremen zuständig, für die Vorschiffe die Nordseewerke Emden. Endausrüstung und Erprobung erfolgten in Hamburg. Die Schiffstaufe der „Oldenburg“ erfolgte am 28. Juni 2007.

Enge Verbundenheit der Stadt und der Bundeswehr

Die neue Korvette erfüllt die veränderten Forderungen der Bundesmarine nach Einsätzen sowohl in küstennahen Bereichen wie auch auf hoher See. Sie ist 89 Meter lang und hat mit 1.840 Tonnen eine deutlich geringere Einsatzverdrängung als Fregatten. Dies führt zu einem Tiefgang von nur 3,40 Meter, was es den Korvetten ermöglicht, auch in flacheren Gewässern zu manövrieren. Für küstennahe Einsätze waren die vorhandenen Fregatten der Bundesmarine zu groß, die kleineren Seeboote aber nicht seetüchtig genug. Mit einer Beweglichkeit von mehr als 26 km Höchstgeschwindigkeit sowie der Fähigkeit, auch bei schwerer See zu operieren, ist sie zum Einsatz für Konfliktverhütung und Krisenbewältigung auch in entfernten Seegebieten fähig.

Die Korvette erhält eine 65-köpfige Besatzung und ersetzt die Flugkörperschnellboote der Albatros- und Gepard-Klasse, die den zukünftigen Einsatzprofilen der Deutschen Marine nicht mehr genügen. Heimathafen der neuen Korvettenklasse wird Warnemünde sein. Die Patenschaft mit der Korvette drückt die enge Verbundenheit der Stadt Oldenburg mit der Bundeswehr, insbesondere auch zu der Marine aus.

Drei Schiffe führten den Namen „Oldenburg“

Drei Schiffe der Reichsmarine hatten ebenfalls den Namen „Oldenburg“ geführt: Das Panzerschiff „Oldenburg“ ging am 20. Dezember 1884 vom Stapel und wurde 1918 außer Dienst gestellt. Das Linienschiff „Oldenburg“, Stapellauf am 30. Juni 1910, wurde 1920 an Japan ausgeliefert und das Handels-U-Boot „Oldenburg“, das am 17. April 1917 vom Stapel ging, sank am 25. September 1918.

Die Schiffsglocke des Linienschiffes SMS Oldenburg wurde 2007 als Zeichen der Völkerverständigung zwischen Großbritannien und Deutschland an das Deutsche Marinemuseum Wilhelmshaven gegeben.

Zuletzt geändert am 8. April 2024