Bundeswehr in Oldenburg

Geschichte der Bundeswehr

Nach der Kapitulation der deutschen Streitkräfte hatten die Truppen der Besatzungsmächte die deutschen Kasernen beschlagnahmt. So waren auch die Kasernen in Oldenburg in den Jahren 1945 bis 1956 durch kanadische und britische Truppen besetzt. Am 9. Mai 1955 trat die Bundesrepublik Deutschland dem Nordatlantikpakt (NATO) bei. Im selben sowie im darauf folgenden Jahr hatte der Bundestag die maßgebenden Wehrgesetze verabschiedet, so dass bereits ab November 1955 mit dem Aufbau der Bundeswehr und dem Einzug von Wehrpflichtigen begonnen wurde.

Bundeswehrstandort in Oldenburg

Im September 1956 wurde auch in Oldenburg ein Bundeswehrstandort eingerichtet. Dessen Verwaltung sowie das neu errichtete Kreiswehrersatzamt waren in der Pferdemarktkaserne untergebracht. In Oldenburg waren entsprechende Gebäudekomplexe und Kasernenanlagen vorhanden, die ohne umfangreiche Umbau- oder Neubauarbeiten für eine rasche Nutzung zur Verfügung standen. Ein Großteil der Bevölkerung begrüßte die Entscheidung der Bundeswehr für den Standort Oldenburg und die Lokalzeitung konnte von einem „harmonischen Einvernehmen zwischen der soldatenfreundlichen Bevölkerung und den neuen Bürgern in Uniform“ berichten (Nordwest-Zeitung, Oldenburg vom 31. Dezember 1958).

Am 1. Mai 1959 wurde die 11. Panzergrenadierdivision in der „Clausewitz-Kaserne“ in Ohmstede aufgestellt. Nicht einmal drei Jahre nach ihrer Gründung stand die 11. Division vor ihrer ersten großen Herausforderung: Bei der Sturmflut im Februar 1962 konnten bei Katastropheneinsätzen 1.100 Menschen gerettet werden. Dabei erwiesen sich unter anderem Soldaten der „Elften“ als Helfer in der Not.

Panzergrenadierdivision 11 wird der NATO unterstellt

Wenige Monate später, am 19. Mai 1962, wurde die Panzergrenadierdivision 11 der NATO unterstellt. Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß nahm damals die große Feldparade auf der Cloppenburger Straße ab.

Im Sommer 1975 waren die Soldaten der 11. Panzergrenadierdivision bei einem Großbrand in der Lüneburger Heide im Hilfseinsatz. Während des Golf-Krieges unterstützte die Division von November 1990 bis Juli 1991 mit Transport-, Instandsetzungs- und Wachleistungen in den Häfen Emden und Nordenham die Verlegung amerikanischer und britischer Truppenteile.

Übernahme der Patenschaft

Am 27. Februar 1984 übernahm die Stadt Oldenburg die Patenschaft für die 11. Panzergrenadierdivision. Die Patenschaft der Stadt Oldenburg mit der „Elften“ galt stellvertretend für alle Truppenteile der Bundeswehr am Standort Oldenburg. Nachdem die 11. Panzergrenadierdivision im Jahr 1993 aufgelöst wurde, ging die Patenschaft auf den Standortältesten, stellvertretend für alle Bundeswehreinheiten am Standort Oldenburg, über. Dies war bis Mai 2007 der Kommandeur des Verteidigungsbezirkskommandos 24, der die Belange der Bundeswehr im Raum Oldenburg koordiniert. Im Juni 2007 ging die Patenschaft wiederum auf den Standortältesten, den Kommandeur der Luftlandebrigade 31, über. Nach Außerdienststellung der Luftlandebrigade 31 im März 2015 übernahm der Leiter des Vorkommandos der 1. Panzerdivision, in seiner Funktion als Standortältester, die Patenschaft stellvertretend für die Einheiten am Standort Oldenburg. Die offizielle Übergabe der Patenschaft an die 1. Panzerdivision erfolgte am 15. Juni 2016 anlässlich der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der Division.

Zuletzt geändert am 8. April 2024